Doppelt gemoppelt: Der Steinbergstein ist so schroff, dass sein Name gleich zwei Mal "Stein" enthält.

Foto: Uwe Grinzinger

Weltalte Majestät: Der Großvenediger liegt dem Steinbergstein-Gipfel genau gegenüber.

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Suchbildrätsel aus der Vogelperspektive: Wo ist die Neue Bamberger Hütte im Kurzen Grund?

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Altes Holz: die Obere Steinbergalm vor der Steinbergstein-Nordflanke.

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Endpunkt oder Zwischenziel? Genuss-Skitourengeher drehen auf dem Steinberg um. Gipfelsammler und Rundtour-Spezialisten verlängern zum Steinbergstein.

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Namensverwirrung: Der Steinberg heißt vor Ort auch Gwendjoch.

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Brennende Oberschenkel: Auf dem letzten Gipfel, dem Steinbergstein, hat man fast 1.500 Höhenmeter abgespult.

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Es schmiert! Traumfirn auf der Abfahrt zur Lagfeldenalm.

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Elektrolyttankstelle: Im Gasthof Steinberg ist gut einkehren.

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Die Minimalanforderung für gipfelgierige Skitourengeher: Es muss der höchste Punkt eines Berges erreicht werden. Der Steinberg (1.887 m) im Windautal bei Westendorf ist diesbezüglich eine dankbare Adresse: Die für gewöhnlich recht überschaubare Lawinengefahr macht den Gipfelerfolg wahrscheinlich. Ebenso das sanfte, fast waldfreie Gelände. Eine schöne, einsteigertaugliche Skitour, sofern die Skitouren-Novizen 1.000 Höhenmeter draufhaben – und auf der gleichen Route wieder abfahren.

Rundkurs zur Fernsicht

Genau das finden notorische Rundkursgeher allerdings in etwa so spannend, wie der Farbe beim Trocknen zuzusehen. Sie wollen auf unterschiedlichen Routen aufsteigen und abfahren. Aber auch für diese Skitourengeher-Kohorte hält der Steinberg Passendes parat: Dann nämlich, wenn man ihn nur als Auftakt sieht und anschließend dem langen Kamm bis zum Beinahe-Namensvetter folgt, dem Steinbergstein (2.215 m). Ein Berg mit Format, der mit seiner Nordflanke das vordere Windautal beherrscht. Sie ist – untypisch für die Kitzbüheler Alpen – so felsig und schroff, dass das "Stein" im Bergnamen gleich zweifach verankert wurde. Und die Fernsicht vom Steinbergstein? Die reicht bis zum Anschlag: Kitzbüheler Alpen, Wilder Kaiser, Rofan, Steinberge, Großvenediger und Zillertaler Alpen.

Zusätzliche Höhenmeter

Allerdings halst man sich mit der Kammüberschreitung zum Steinbergstein 450 zusätzliche Höhenmeter auf – ab Steinberg gerechnet. Wer fit ist, nimmt’s gelassen. Wer nicht, wird’s merken. Dafür lassen sich insgesamt vier Gipfel aufs Haben-Konto buchen: Steinberg, Wiesboden, Ramkarkopf und eben der Steinbergstein. Von Letzterem führt die Abfahrt über stellenweise rassige Hänge zur Lagfeldenalm und zurück zum Ausgangspunkt. Wer dabei den richtigen Zeitpunkt erwischt, carvt im siebten Firnhimmel zu Tal. Aber nur bei stabiler Lawinensituation, sonst landet man womöglich im herkömmlichen Himmel.

Fazit: eine Viergipfelrunde im XL-Format, die ziemlich nahe ans Skitouren-Ideal herankommt. Da sind sich Gipfelsammler und Rundkursgeher einig. (Uwe Grinzinger, 6.2.2020)