Simone & Adi Raihmann
Karma Food

ayurvedisch – vegetarisch – vegan

Brandstätter Verlag 2020,

208 Seiten, € 28

ISBN 978-3-7106-0399-0

Foto: Brandstätter Verlag

Greta Thunberg würde dieses Buch lieben! Denn es gibt den Leserinnen und Lesern eine umfassende Anleitung, wie eine nachhaltige, umweltschonende und gesunde Ernährung aussehen kann. Dass die Gerichte noch dazu herrlich munden, satt und glücklich machen, ist ein zusätzlicher Pluspunkt für "Karma Food".

Die Autoren, Simone und Adi Raihmann servieren seit mittlerweile sechs Jahren in ihren sieben Karma-Food-Deli (vier mal in Wien und drei mal in Klosterneuburg) farbenfrohes, gesundes Essen aus frischen und saisonalen Zutaten. Zusätzlich bieten sie auch Catering und Kochkurse an. Bei letzteren steuert Adis Oma die wertvollen und authentischen Tipps und Tricks der indischen Küche bei.

Mutters alltagstaugliche indische Rezepte

Im kürzlich erschienen Kochbuch hat Adis Mutter Taro ihren ayurvedischen Wissensschatz in die rund 70 veganen und vegetarischen Rezepte einfließen lassen. Sie verrät Grundrezepte für Gewürzmischungen, wie etwa "Mama Masala" oder eine "Ingwer-Knoblauch-Paste". Diese besteht aus gleichen Teilen Ingwer und Knoblauch, gemischt mit Salz und etwas Öl und ist eine essentielle Zutat von so ziemlich jedem Curry in "Karma Food".

Ayurvedisch Leben

Doch das Buch ist mehr als nur ein Kochbuch mit Rezepten und einer Übersicht, welche Gewürze dafür gebraucht werden. Es ist ein Plädoyer für einen zufriedenen und ausgeglichenen Lebensstil, im Einklang mit der Umwelt. Als Schlüssel dazu sehen Simone und Adi die traditionelle indische Heilkunst Ayurveda – die mit "Wissen vom Leben" übersetzt wird. Adi hat das Wissen seiner Vorfahren dazu in einer Ausbildung zum Ayurveda-Coach vertieft.

Die ayurvedischen Grundsätze sind über das ganze Buch verteilt, zwischen den Rezepten für "Indian Tapas", Currys, Pickles & Chutneys und natürlich auch "Sweets & Sips".

Aus dem Kapitel "Indian Tapas" ist das folgend Rezept für den Rettich-Masala-Salat. Ein Tipp von Adis Mum, Taro: "Mach das Beste aus dem, was es gerade zu kaufen gibt und versteif dich nicht zu sehr auf Zutatenlisten". Also falls keine schwarzen Kichererbsen vorrätig sind, der Salat schmeckt mit den hellen genauso gut.

Foto: Vanessa Maas / Brandstätter Verlag

Neben etlichen Rezepten für Currys gibt es auch einen "Bausatz" für das individuelle Lieblingscurry. Bei diesem kann jeder selber auswählen, ob es mit Paprikapulver, Chilipulver oder Papa Masala gewürzt wird, welches Lieblingsgemüse reingeschnipselt werden soll und ob geröstete Kichererbsen oder Erdnüsse den Crunch beisteuern sollen.

Foto: Vanessa Maas / Brandstätter Verlag

Im Kapitel "Sweets & Sips" wird die Liebe der Inder zum Süßen offenbar. Den "Mango-Crumble-Kuchen" etwa nascht man zum allgegenwärtigen Chai, beim "Gajar Halwa" (siehe Rezept) werden Karotten in Milch zu einer puddingartigen Konsistenz gekocht. Milchreis oder Milchnudeln sind ebenfalls ein glücklich machender Nachtisch.

Unter "Sips" (Schlückchen) sind Rezepte für Getränke zusammengefasst, denen ebenfalls eine ayurvedische Wirkung zugesprochen wird. Das auch bei uns beliebte Mango-Lassi etwa besänftigt und kühlt, während das "Fire Tonic" aus Ingwer, Kurkumawurzel und Tamarindenpaste entgiftend wirken soll und auch den Blutzuckerspiegel senkt.

Foto: Vanessa Maas / Brandstätter Verlag

"Karma Food" gibt einen guten Überblick über die ayurvedische Philosophie, liefert bekömmliche und köstliche Rezepte und ist in seiner Gesamtheit ein Buch, bei dem man die Liebe und Sorgfalt spürt mit der es produziert wurde. Vanessa Maas ist es gelungen, diesen Spirit mit ihren Fotos einzufangen. (Helga Gartner, 8.2.2020)

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