Die weitreichenden Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft haben sich bereits gezeigt. Nun ist auch die weltgrößte Mobilfunkmesse, der Mobile World Congress, betroffen. Mit LG hat nun ein namhafter Hersteller die Teilnahme an dem Event, der von 24. bis 27. Februar in Barcelona stattfindet, abgesagt.

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DER STANDARD

LG erklärte in einer Stellungnahme, dass man die eigenen Angestellten durch die internationalen Flüge keinem unnötigen Risiko aussetzen wolle. Stattdessen werde man separate Events zu den Produktneuheiten halten. Auch bei ZTE gibt es Auswirkungen – eine Pressekonferenz wurde verschoben und wird in kleinerem Rahmen abgehalten. Der restliche Messeauftritt soll jedoch wie geplant stattfinden.

Weitere chinesische Hersteller wie Huawei und Oppo haben Schwierigkeiten mit den Reisevorbereitungen, wie Nikkei berichtet. Mehrere Fluglinien haben ihre Flugverbindungen nach China vorerst eingestellt.

Kein Händeschütteln auf der Messe

Jährlich besuchen über 100.000 Personen die Mobilfunkmesse in Barcelona. Die Veranstaltung gibt Experten aus der Telekommunikationsbranche sowie Journalisten die Gelegenheit, sich über die Neuheiten der Anbieter zu informieren. Ein Fixpunkt sind vor allem bei den Herstellern von Smartphones die Messestände, an denen neue Modelle direkt ausprobiert werden können. Diese gehen im Laufe eines Tages dabei durch hunderte Hände.

Am Mobile World Congress nehmen jährlich über 100.000 Personen teil. Dieses Jahr dürften es aufgrund des Coronavirus weniger sein.
Foto: APA/AFP/HECTOR RETAMAL

Die Veranstalterin des Mobile World Congress, die GSMA, sprach in einer Aussendung vom 4. Februar bisher nur von minimalen Auswirkungen des Coronavirus auf die Organisation. Man habe jedoch eine Reihe an Maßnahmen getroffen, die das Gesundheitsrisiko auf der Messe eindämmen sollen. So wird es vor Ort zusätzliche medizinische Betreuung geben. Auf dem Messegelände wird es zusätzliche Desinfektionsmittel geben – sowie Hinweise, sich beispielsweise öfter die Hände zu waschen und die Stände und Testgeräte öfter zu desinfizieren. Nach jeder Keynote-Rede und Podiumsdiskussion sollen die Mikrophone ausgetauscht werden. Und die teilnehmenden Personen werden angehalten, sich bei der Begrüßung nicht die Hände zu schütteln.

Bislang haben sich über 20.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, über 400 sind daran gestorben. (br, 5.2.2020)