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Die erstmalige Diagnose bekam Shannen Doherty im Jahr 2015.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/EARL GIBSON

Die US-Schauspielerin Shannen Doherty (48) kämpft nach einer zwischenzeitlichen Besserung erneut gegen Brustkrebs. "Mein Krebs ist zurück, und deshalb bin ich hier", sagte Doherty – bekannt aus Serien wie "Charmed – Zauberhafte Hexen" und der 90er-Jahre-Kultserie "Beverly Hills, 90210" in einem Interview mit der US-Sendung "Good Morning America" des US-Sender ABC.

Sie habe die Nachricht noch nicht verarbeitet, "es ist auf viele Arten eine bittere Pille, die ich schlucken muss", so die Schauspielerin. Die Diagnose habe sie schon vor einiger Zeit erhalten. Da sie aber befürchtete, der Krebs könne geplante Dreharbeiten beeinflussen, habe sie nur einem engen Kreis davon erzählt. Zuletzt war Doherty unter anderem in der TV-Neuauflage von "Beverly Hills, 90210" zu sehen.

Die erstmalige Diagnose bekam Doherty im Jahr 2015. Seitdem hat sie sich immer wieder öffentlich zu ihrer Erkrankung geäußert und ihren Kampf dagegen auch in Sozialen Medien dokumentiert.

Sie habe nun Krebs im vierten Stadium, erklärte Doherty in dem Interview. Mit dieser Einteilung, entwickelt von der Internationalen Union gegen Krebs (UICC), werden die verschiedenen Stadien von Brustkrebs beschrieben.

Das UICC-Stadium IV, von dem Doherty spricht, bedeutet, dass bereits Metastasen in anderen Organen oder Geweben vorhanden sind – es ist das am weitesten fortgeschrittene Stadium der Klassifikation.

Nicht ungewöhnlich ist, dass der Krebs zurückkommt, wie es auch bei der Schauspielerin der Fall war. Das Risiko eines Rückfalls ist auch nach Jahrzehnten noch gegeben, wie eine Analyse von 88 Studien mit 62.923 Frauen im New England Journal of Medicine zeigte. "Sogar bei Patientinnen mit den besten Prognosen kommt es zu Metastasen", so Daniel Hayes, Hauptautor der Studie und Gynäkologe am University of Michigan Cancer Center in Ann Arbor.

Chronische Krankheit

Man dürfe bei Brustkrebs nicht von einer Heilung sprechen, sagte Christian Marth, Chefgynäkologe an der Uniklinik in Innsbruck unlängst zum STANDARD, "sondern eher von einer chronischen Krankheit, bei der manche Patientinnen vielleicht länger eine Therapie brauchen." Vor allem hormonempfindliche Tumorzellen würden nach der Therapie in ein Schlafstadium übergehen und könnten durch bestimmte Trigger irgendwann wieder aktiv und zu einer Metastase werden.

Dennoch, so der Gynäkologe weiter, dürften Frauen sich nicht von den Zahlen verunsichern lassen: "Brustkrebs hat nach wie vor eine der besten Prognosen von allen Krebserkrankungen, und viele Patientinnen leben jahrzehntelang." (red, 5.2.2020)