Patrick Stewart ist zurück in seiner Paraderolle als (Ex-Kapitän) Jean-Luc Picard.

Foto: CBS

Mit seinen Rezensionen zu Filmen, Serien und Videospielen hat sich Joe Vargas auf Youtube über 3,2 Millionen Abonnenten erarbeitet. Der Videomacher, der dort unter dem Namen "AngryJoe" firmiert, hat sich jüngst auch mit der neuesten Serie aus dem Star Trek-Universum befasst, dem vor etwa zwei Wochen auf CBS All Access und Amazon Prime angelaufenen Picard.

Sein Eindruck fällt gemischt aus, er spendet der Serie Lob und Kritik. CBS allerdings hatte für seinen Test etwas anderes übrig: Nämlich einen Antrag für einen Takedown aus Copyrightgründen, schreibt Techdirt.

Manueller Antrag wegen Trailer-Ausschnitten

Die Rezension war bald nach ihrer Veröffentlichung plötzlich weltweit nicht mehr abrufbar. Wie Vargas verärgert auf Twitter dokumentierte, handelte es sich offenbar auch nicht um eine automatisch gemeldete Copyrightverletzung, sondern einen händisch eingebrachten Antrag.

Nachdenklich stimmt auch, was beanstandet wurde. Konkret geht es um zwei Ausschnitte in der Länge von 13 Sekunden, die zeitlich zu knapp aneinander gelegen seien. Allerdings handelt es sich um Szenen aus dem offiziellen Trailer der Serie, der ohnehin der weltweiten Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Diese waren zudem ohne Originalton verwendet worden.

"Arschlöcher"

Dementsprechend findet Vargas auch deutliche Worte und bezeichnet die Zuständigen bei CBS als "Arschlöcher". Weiters fragt er sich, was aus der "Fair Use"-Regelung wurde. Diese erlaubt es in den USA, kleinere Ausschnitte aus kommerziellen Werken für Berichterstattung und künstlerische Zwecke – etwa auch Satirevideos – zu nutzen.

Die neue Fassung des Picard-Reviews von AngryJoe.
AngryJoeShow

Mittlerweile gibt es wieder eine Picard-Rezension auf dem Angry Joe-Channel. Allerdings nicht in der originalen, sondern einer bearbeiteten Fassung. CBS hat sich zur Angelegenheit bislang nicht geäußert.

Nach Disput keine Nintendo-Coverage mehr

Für Vargas ist es nicht die erste leidige Erfahrung mit Urheberrechtsangelegenheiten. 2015 lag er im Clinch mit Nintendo, das erfolgreich die Werbeeinnahmen von einem seiner Let’s-Play-Videos für sich beansprucht hatte. Als Konsequenz aus diesem Vorfall sieht er seitdem davon ab, Videos über Nintendo-Games zu machen. (gpi, 05.02.2020)