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Überreste der Boeing 737.

Foto: Reuters

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Ein russisches Flugabwehrraketen-System vom Typ Tor-M1, wie es beim Abschuss von Flug PS-752 verwendet wurde.

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Eine am Sonntag im ukrainischen Fernsehen ausgestrahlte Aufzeichnung des Funkverkehrs zwischen einem Piloten der iranischen Fluglinie Aseman Airlines und dem Kontrollturm des Flughafens Teheran belegt, dass die Flugsicherung über den Abschuss einer Flugabwehrrakete am 8. Jänner informiert war.

ТСН

"Licht einer Rakete"

Der Pilot des Aseman-Fluges von Shiraz nach Teheran meldet sich beim Tower, um die Landung einzuleiten. Dann gibt er an, Lichterscheinungen am Himmel zu sehen. Auszüge aus dem Funkverkehr:

Pilot: "Leuchtfeuer auf unserer Flugstrecke, wie von einer Rakete. Sollte hier so etwas geschehen?"

Tower: "Wir wurden nicht darüber informiert. Wie sieht dieses Licht aus?"

Pilot: "Das ist sicher das Licht einer Rakete."

Tower: "Sie fliegt nicht Richtung Teheran, oder?"

Pilot: "Könnte sein – nein, doch nicht. Sie fliegt von der Stadt weg."

Tower (mehrmals): "Ukraine International Airlines 752, empfangen Sie mich?"

Pilot: "Es war eine Explosion. Wir haben dort ein sehr großes Licht gesehen. Ich weiß nicht, was es war. Ist unser Kurs in Ordnung?"

Fluglotse: "Ja. Ich glaube nicht, dass ihr Probleme haben werdet."

Pilot: "Gott behüte."

Präsident Hassan Rohani hatte bisher dem Militär vorgeworfen, die Informationen über den tödlichen Fehler der Luftabwehr, der 176 Menschen an Bord der Boeing das Leben kostete, drei Tage lag zurückgehalten zu haben. Er habe angeordnet, diese Information zu veröffentlichen, sobald er sie erhalte. Die Aufnahme bringt die iranischen Behörden in Erklärungsnot.

Luftfahrtbehörde empört

Der Direktor der iranischen Luftfahrtbehörde erklärte, man werde ab sofort keine Beweismittel aus der Untersuchung mehr an die Behörden in Kiew weitergeben: "Diese Aktion der Ukrainer hat dazu geführt, dass wir keine weiteren Beweise mit ihnen teilen", sagte Hassan Rezaifar laut der halbamtlichen Nachrichtenagentur Mehr. (red, 5.2.2020)