Blonde Strähnen, gerecht verteilt auf zwei Schöpfe: Anfang Dezember teilte Dominic Thiem auf Instagram mit der Welt ein Selfie. Es zeigte ihn und seinen Bruder mit neuer Haarfarbe. Die Mutmaßungen über Gründe für Thiems Bekenntnis zu blonden Haarspitzen, sie ließen nicht auf sich warten. "Ein neuer Look nach dem Liebes-Aus mit Langzeitfreundin", glaubte "oe24" zu wissen. Vor einigen Tagen wurde Thiem noch einmal von der heimischen Presse der Kopf gewaschen. "Als Haarstylist bekommt man bei diesem Anblick Bauchweh", richtete eine Friseurin dem "Kurier" aus.

Dominik Thiem, diesmal mit Strähnchen.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Dabei ist das Strähnchen-Experiment des Tennisspielers zu begrüßen. Was wäre die Welt ohne Männer, die auf Risiken und Nebenwirkungen pfeifen und dem Friseur freie Hand lassen? Und warum sollen sie sich eigentlich nicht erlauben, was von Frauen ständig eingefordert wird?

Der Anblick von Boybands wie *NSYNC wäre ohne den blondierten Justin Timberlake zum Beispiel nur das halbe Vergnügen gewesen. Und was wäre, wenn Justin Bieber bis heute an seinem braunen Haarhelm festgehalten hätte? Oder Brad Pitt nicht gemeinsam mit Angelina Jolie im Liebestaumel ein paar Highlights im Haar platziert hätte? Wir wären um ein paar gesträhnte Erinnerungen ärmer.

Dem Haarhelm folgten 1.001 Blondierungen: Justin Bieber, hier in seiner aktuellen Doku-Serie "Seasons".
Justin Bieber
Ja genau, das waren *NSYNC.
NSYNCVEVO

Das hat sich wohl auch Dominic Thiem gedacht. Er ist sich mit dem Wechsel zu den blonden Spitzen ohnehin treu geblieben. Der 26-Jährige hat obenrum noch nie was anbrennen lassen. Die Frisuren des Tennisspielers wechselten in den vergangenen Jahren schneller als die der meisten Kollegen: erst ungestümer Wuschelkopf, dann gegelter Igel, es folgten rasierte Schläfen, viele Haarbänder, und mit käsegelb blondiertem Oberkopf feierte er seinen ersten ATP-Titel.

Wir dürfen fest damit rechnen, dass die Strähnchen von Thiem bald der Vergangenheit angehören. Und freuen uns schon auf den nächsten Einfall – komme, was wolle. (Anne Feldkamp, 6.2.2020)