Das Fusion-Festival.

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Das Fusion-Festival wird als Ort für Toleranz beworben – gut 70.000 Besucher zieht das seit 1997 jährlich stattfindende linksalternative Event an. Nun geben die Betreiber bekannt: Ende Jänner wurde ihnen anonym zugetragen, dass auf der Pornoplattform X-Hamster voyeuristische Inhalte aus den Duschen des Festivals aufgetaucht seien. Der Uploader hat sie unter dem Pseudonym "Hannes Lange" veröffentlicht.

Stellungnahme

Bei den Videos sei klar ersichtlich gewesen, dass sie in den Duschen aufgezeichnet wurden. Als die Veranstalter davon erfuhren, waren sie bereits fünf Tage lang online und zählten zwischen 300 und 500 Aufrufe. Gesichter seien nicht zu sehen gewesen, jedoch Nahaufnahmen von weiblichen Körpern. "Die Aufnahmen wurden vermutlich aus einer abgestellten Tasche o. Ä. heraus aufgenommen", heißt es in der Forum-Stellungnahme der Crew. Diese habe umgehend Strafanzeige erstattet, die Videos seien dann innerhalb von 24 Stunden entfernt worden. Demnach sind sie nicht mehr abrufbar.

Zweite Meldung heuer

Heuer ist das bereits die zweite Meldung von einem Festival, bei dem heimlich Aufnahmen erstellt wurden, die Unbekannte danach auf eine Pornoplattform hochluden. So wurde im Jänner bekannt, dass auf dem Festival Monis Rache ein Ticketkontrolleur Kameras auf Dixi-Toiletten versteckte. Die resultierenden Videos landeten auf X-Hamster.

Auch in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte über Frauen, die unfreiwillig auf der Plattform zu finden waren. Etwa wurde im November bekannt, dass die Besucherinnen eines Spas im deutschen Götting heimlich gefilmt wurden. Die Plattform beharrte damals auf den eigenen Nutzungsbedingungen. Andere Fälle sind damit gerechtfertigt worden, dass X-Hamster den Upload der Videos mit "sexueller Redefreiheit" begründete – unsicher sei laut der Seite, ob Videos wirklich nicht inszeniert sind. Die Plattform hat ihren Sitz auf Zypern. (red, 5.2.2020)