Er sieht aus wie ein kleiner blauer Drache, bis vor zwei Jahrzehnten war er noch wissenschaftlich unbekannt: Der Blaue Baumwaran (Varanus macraei), der ausschließlich auf der knapp 500 Quadratkilometer großen Insel Batanta in Westpapua vorkommt. Nun sind erstmals zwei Exemplare der Art im Tiergarten Schönbrunn zu sehen.

Vieles ist noch unbekannt über die farbenprächtigen Warane.
Foto: Daniel Zupanc

"Diese Reptilienart wurde spät entdeckt und erst 2001 wissenschaftlich beschrieben", sagte Tiergarten-Direktor Stephan Hering-Hagenbeck. Die Warane sind hochspezialisierte Baumbewohner und erreichen eine Körperlänge von bis zu 112 Zentimetern. Rund 76 Zentimeter davon entfallen auf den Schwanz – und dieser imposante Fortsatz ist es auch, der ihnen im Geäst der Bäume Halt halt verleiht.

In ihrer Heimat sind sie bedroht.
Foto: Daniel Zupanc

Illegaler Handel

Varanus macraei zählt zu den Waranarten, die in Menschenobhut sehr erfolgreich nachgezüchtet werden. Die beiden Warane in Schönbrunn sind Nachzuchten aus dem Zoo Zürich. Im Regenwald auf Batanta fressen sie – typisch für Warane – Insekten, Spinnen, Eier, kleine Säugetiere und Vögel. Über ihr Leben in freier Wildbahn ist darüber hinaus kaum etwas bekannt: Weder die Lebenserwartung noch die Anzahl der Eier pro Gelege konnten bisher eruiert werden.

"Genaue Bestandszahlen liegen derzeit ebenfalls nicht vor. Dennoch sind sich die Experten einig, dass der Blaue Baumwaran aufgrund seines kleinen Verbreitungsgebietes stark gefährdet ist", sagte Hering-Hagenbeck. Seine außergewöhnliche Farbenpracht dürfte zur Gefährdung beitragen: Der illegale Tierhandel stellt nach wie vor eine Bedrohung für die Tiere dar. (red, APA, 6.2.2020)