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Im Anflug: Die Sojus-Kapsel kurz vor der Landung.

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Christina Koch (Nasa) schrieb mit ihrer Mission gleich mehrfach Geschichte.

Foto: EPA/NASA/BILL INGALLS

Alexander Skworzow (Roskosmos) war bereits zum dritten Mal im All.

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Luca Parmitano (im Bild rechts) fliegt noch heute weiter nach Köln, wo er sich im Envihab des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin an die Schwerkraft der Erde gewöhnen soll.

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Drei Raumfahrer sind am Donnerstag wohlbehalten von der Raumstation ISS zurückgekehrt: Die Sojus-Kapsel mit Christina Koch, Luca Parmitano und Alexander Skworzow an Bord landete nach rund zweistündigem Flug in der kasachischen Steppe, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte.

Rekorde im All

Die US-Astronautin Koch stellte mit ihrer 328-tägigen Mission auf der ISS einen neuen Rekord auf: Keine Frau war bisher länger durchgängig auf der Raumstation. Die Elektroingenieurin hatte gemeinsam mit ihrer Kollegin Jessica Meir zudem noch in anderer Hinsicht Raumfahrt-Geschichte geschrieben: Im Oktober hatten die beiden den ersten rein weiblichen Außeneinsatz an der ISS absolviert. Insgesamt verließ Koch bei ihrem knapp einjährigen ISS-Aufenthalt sechs Mal die Raumstation für Außenarbeiten. Die Nasa twitterte: "Gratulation zu diesem Rekordflug".

Der italienische Astronaut Luca Parmitano hat seinen zweiten Weltraumeinsatz absolviert, er war rund 200 Tage im All. Auch er hat einen Rekord aufgestellt, zumindest einen europäischen: Er verbrachte insgesamt 33 Stunden und 9 Minuten bei Außeneinsätzen im All, mehr als andere europäische Raumfahrer vor ihm.

Dabei hatte er auch als Kommandant die Verantwortung für die Crew. Die übergab er vor seiner Rückkehr an seinen russischen Kollegen Oleg Skripotschka. Parmitano war bereits 2013 auf der Raumstation gewesen. Damals wäre er bei einem Außeneinsatz fast in seinem Raumanzug ertrunken, weil sich Wasser in seinem Helm gesammelt hatte.

Der russische Astronaut Alexander Skworzow war bereits auf seiner dritten Mission im All: Der ehemalige Oberst der russischen Luftwaffe war schon 2010 und 2014 auf der Raumstation, 2017 musste er wegen eine Sportunfalls auf der Erde bleiben. Nun war er seit Juli 2019 auf der ISS.

Weiterreise nach Köln

Die drei Raumfahrer erwartete in der Steppe nahe der Stadt Scheskasgan im zentralasiatischen Kasachstan Winterwetter mit Minustemperaturen. Die Rückkehrer wurden nach der Bergung aus der Kapsel von Spezialteams versorgt. Nach Monaten in der Mikrogravitation brauchten sie zunächst Hilfe, da sich die Körper wieder an die Erdanziehung gewöhnen müssen.

Nach ihrer Ankunft gelten strikte Sicherheitsvorkehrungen, auch um ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Es dürfe zum Beispiel keinen unmittelbaren Körperkontakt mit den Astronauten geben, teilte die europäische Raumfahrtbehörde Esa mit. Umarmungen seien deshalb nicht vorgesehen. Für die Teams, die mit den Raumfahrern direkt zusammenarbeiteten, gelten strenge Hygienevorschriften, externe Besucher werden medizinischen Untersuchungen unterzogen.

Auf der ISS halten weiterhin drei Raumfahrer die Stellung: die beiden Amerikaner Andrew Morgan und Jessica Meir sowie der Russe Oleg Skripotschka. Anfang April sollen drei Kollegen zur Verstärkung zur ISS reisen. (red, APA, 6.2.2020)