Bild nicht mehr verfügbar.

Xiaomi (im Bild das Mi 9) gehört zu den Gründungsmitgliedern der neuen Allianz.

Foto: Andy Wong / AP

App Stores gibt unter Android viele, für die meisten Nutzer ist aber nur einer relevant: Googles Play Store dominiert das Geschehen fast im Alleingang. Mit einer Ausnahme: Da der Play Store in China nicht erhältlich ist, gibt es dort ein breites Angebot unterschiedlicher App-Stores. Nun wollen deren Hersteller auch außerhalb des eigenen Heimatlandes Fuß fassen – und so nicht zuletzt die Dominanz von Google brechen.

GDSA

Mit Huawei, Oppo, Vivo und Xiaomi haben vier große Smartphone-Hersteller aus China eine neuen Allianz geschmiedet. Deren Ziel: Es App-Entwicklern leichter zu machen, ihre Apps in den jeweiligen Stores der teilnehmenden Anbieter unterzubringen. Mithilfe der "Global Developer Service Alliance (GDSA)" soll es möglich werden eine App zentral bei einem neuen Service hochzuladen, der sich dann um die Verteilung auf die App Stores der teilnehmenden Unternehmen kümmert. Ein zentraler App Store für alle Firmen ist hingegen nicht geplant, die bereits bestehenden Angebote sollen auch weiter unabhängig bleiben.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters soll die GDSA im März an den Start gehen und zwar zunächst in neun Regionen – darunter Russland und Indien. Überraschend ist dabei übrigens das Fehlen von zwei anderen chinesischen Herstellern auf der Liste: One Plus und Realme. Gehören diese doch genauso wie Oppo und Vivo zur Firma BBK Electronics. Aber auch so hat diese Kooperation einige Macht: Die teilnehmenden Firmen haben gemeinsam derzeit rund 40 Prozent Marktanteil in der Android-Welt.

Spurensuche

Dass sich die chinesischen Hersteller gerade jetzt organisieren, dürfte indirekt der US-Politik zu verdanken sein. Immerhin hat der Handelsbann gegen Huawei den Unternehmen vor Augen geführt, wie abhängig ihre Einnahmen von US-amerikanischen Entscheidungen sind. Insofern ist der zunehmende Aufbau von alternativen Strukturen nur folgerichtig. (apo, 6.2.2020)