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Das Registrierlager Moria auf der Insel Lesbos ist überfüllt.

Foto: REUTERS/Alkis Konstantinidis

Maputo/Genf – In Mosambiks Nordprovinz Cabo Delgado sind infolge zahlreicher Attacken nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) rund 100.000 Menschen auf der Flucht. In den vergangenen Monaten habe sich die Situation deutlich verschlechtert, die vergangenen Wochen seien besonders unberechenbar gewesen, teilte das UNHCR am Freitag mit.

Seit Jahresbeginn habe es 28 Angriffe in der Provinz gegeben. "Bewaffnete Gruppen haben willkürlich Dörfer ausgewählt und terrorisieren die lokale Bevölkerung. Diejenigen, die flüchten konnten, berichten von Ermordungen, Verstümmelungen, von Folter, niedergebrannten Häusern sowie zerstörten Ernten und Geschäften", heißt es. Zudem gebe es Berichte von Enthauptungen und Entführungen.

Präsenz verstärken

In Cabo Delgado gibt es immer wieder brutale Übergriffe, hinter denen islamistische Gruppen vermutet werden. Gegen sie ist im Westen des Kontinents – in Mali – auch die deutsche Bundeswehr im Einsatz. Der an Südafrika grenzende Staat Mosambik ist bisher der südlichste Punkt, an dem Aktivitäten derartiger Gruppen bekannt wurden.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk will seine Präsenz nun verstärken, um den Bedürfnissen der Bevölkerung besser nachkommen zu können.

Hilfe für Flüchtlingslager

Angesichts der überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln hat das UNHCR zudem schnelle Hilfe gefordert. Griechenland müsse seine Anstrengungen erhöhen, um die massiven Probleme in den Lagern auf Lesbos, Chios, Samos, Kos und Leros zu beheben.

"Mehr als 5.300 unbegleitete Kinder sind aktuell in Griechenland, und nur ein Viertel von ihnen sind in altersgemäßen Unterkünften", teilte das UNHCR mit. Mehr als 36.000 Asylwerber harren demnach in den für nur 5.400 Menschen konzipierten Registrierungslagern auf den fünf Inseln aus. Bei den Flüchtlingen handle es sich meist um Familien, darunter seien viele Kinder unter zwölf Jahren. (APA, 7.2.2020)