Eine pipifeine Rede zur Lage der (amerikanischen) Nation war das heuer. Donald Trump lobte Donald Trump über den grünen Klee, weil er findet, dass Donald Trump das Allergrößte ist, was die USA in ihrer Geschichte je erlebt haben. Daher hatte es Donald Trump auch mitnichten nötig, einer linksradikalen Funsn wie Nancy Pelosi per Handschlag die Honneurs zu machen. So weit käme es noch!

Frau Pelosi versteht keinen Spaß und zerreißt demonstrativ Herrn Trumps Rede.
Foto: Afp

Frau Pelosi reagierte unwirsch. Weil Trump ihr ihren Lieblingswunsch nicht erfüllte und nicht selber ein Bankerl riss, zerriss sie ersatzhalber das Typoskript seiner Rede – in effigie gewissermaßen. Und das alles nur, weil Trump sie auf Twitter als geistesgestört bezeichnet hat! Versteht die Frau keinen Spaß?

Demokratie schön und gut, aber manchmal gehen Gewaltenteilung und Gleichmacherei zu weit. Welcher Edelmensch hätte sich nicht schon gedacht, dass es eine Zumutung ist, wenn eine Stimme aus der Unterschicht genauso viel zählt wie die eigene? Das muss man sich einmal vorstellen: Der Ruaß beeinflusst den Gang der Politik weit über das Geziemende hinaus! Es muss also dringend etwas geschehen.

Gewaltenteilungsklimbim

Und in den USA (und nicht nur dort) geschieht auch etwas. Wir erleben eine Übergangsphase zu einem globalen Aufschwung der Neomonarchien, von Königtümern, wo die Regenten unbelästigt von Senaten, Medien, Gesetzen und ähnlichem Mist unbehelligt schalten und walten können. Noch trägt Trump keinen Hermelin und keine Krone, aber was nicht ist, kann noch werden. Vorsorglich angebracht wäre die Umbenennung der USA in "Königreich Vulgarien", weil dort die Pussy beim Namen genannt und nach Herzenslust begrapscht werden darf, wenn es den Regenten danach gelüstet.

Und bei uns in Österreich? Stehen der Wiedereinführung der Monarchie noch Hindernisse entgegen: vorlaute Medien, der ganze Gewaltenteilungsklimbim, rote Richter und Staatsanwälte. Es wird aber daran gearbeitet, die Störfaktoren zu beseitigen.

Die Österreicher stehen auf ihren Kanzler, weil er charmant und schön ist wie der junge Tag. Wenn alles gut geht, werden wir Untertanen schon bald über unsere messagekontrollierten Medien an seiner Kaiserkrönung im Stephansdom teilnehmen dürfen. Kann es für einen Österreicher Schöneres geben? Üben Sie schon einmal die Verbeugung und den Hofknicks. Sie werden es brauchen können. (Christoph Winder, ALBUM, 8.2.2020)