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Am Freitagabend fand die bereits achte Debatte der demokratischen Präsidentschaftskandidaten an. 17 der ursprünglich 30 Bewerber sind inzwischen ausgeschieden.

Foto: REUTERS/Brian Snyder

Washington – Mitten zwischen den beiden ersten Vorwahlen im US-Präsidentschaftsrennen haben sich sieben demokratische Präsidentschaftsbewerber am Freitagabend (Ortszeit) in einer Fernsehdebatte einen Schlagabtausch geliefert.

An der Runde in Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire nahmen unter anderem die vier bisher bei den Vorwahlen führenden Demokraten teil, der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg, die Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren sowie Ex-US-Vizepräsident Joe Biden.

In Iowa hatte am vergangenen Montag die erste Vorwahl stattgefunden. Buttigieg und Sanders lagen dort am Ende Kopf an Kopf vorne. Warren landete in Iowa auf Platz drei, Biden – der in nationalen Umfragen führt – nur auf einem schwachen vierten Platz. Die Veröffentlichung der Wahlergebnisse in Iowa hatte sich wegen technischer Probleme tagelang verzögert. Jetzt soll eine unabhängige Untersuchung klären, was zu den Problemen geführt hat. In New Hampshire im Nordosten der USA steht am kommenden Dienstag (11. Februar) die nächste Vorwahl an.

Wer schlägt Trump?

Biden, Vizepräsident unter Barack Obama von 2009 bis 2017, versuchte in der TV-Debatte, die Schlappe herunterzuspielen. Er habe einen Schlag eingesteckt und werde wahrscheinlich in New Hampshire einen weiteren hinnehmen müssen. Das Kandidatenrennen sei aber lang, sagte der 77-Jährige. Die Kandidaten sprachen über die Außenpolitik, das Gesundheitswesen und wer am besten geeignet sei, US-Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im Herbst zu schlagen.

Mehrere Kandidaten attackierten Buttigieg in der Debatte und warfen ihm Unerfahrenheit vor. Der 38-Jährige entgegnete: "Wir brauchen jetzt eine Perspektive, die es uns endlich erlaubt, die Politik der Vergangenheit in der Vergangenheit zu lassen". Die Senatorin Amy Klobuchar sagte mit Blick auf Sanders, die Demokraten bräuchten jemanden, der die Menschen mitnehme statt sie auszuschließen. Der linke Senator Sanders (78) betonte dagegen, man bringe die Menschen zusammen, indem man eine Agenda präsentiere, die für die Menschen des Landes gut sei und nicht für Milliardäre.

Elf Demokraten sind noch im Rennen

In New Hampshire liegt in Umfragen Sanders vorne – vor Buttigieg, Warren und Biden. Die "New York Times" berichtete am Freitag, dass der 38 Jahre alte Buttigieg nach seinem guten Abschneiden in Iowa in Umfragen zugelegt und den Abstand auf Sanders vor der nächsten Vorwahl weiter verkürzt hat.

Am 3. März folgt im Rennen um die Kandidatur die nächste große Wegmarke: der "Super Tuesday" mit Abstimmungen in mehr als einem Dutzend US-Bundesstaaten.

Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt bis Juni hin. Auf Nominierungsparteitagen küren Demokraten und Republikaner im Sommer dann endgültig ihre Präsidentschaftskandidaten. Die Präsidentenwahl steht schließlich am 3. November an.

Bei den Demokraten hatte es insgesamt fast 30 Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur gegeben. 17 sind inzwischen schon ausgeschieden, 11 sind noch im Rennen. Seit Ende November bemüht sich auch der Milliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. (APA, 8.2.2020)