Bild nicht mehr verfügbar.

Bei einer Demonstration drückten die Bewohner in Paraisópolis vergangenen Dezember ihren Unmut aus.

Foto: AP /Nelson Antoine

Neun Menschen kamen bei dem Polizeieinsatz im vergangenen Dezember ums Leben.

Foto: APA/AFP/MIGUEL SCHINCARIOL

Sao Paulo – Aus einer internen Untersuchung schließt die Militärpolizei von São Paulo, dass die Polizisten, bei deren Einsatz auf einer Party im Dezember neun Menschen ums Leben kamen, korrekt gehandelt haben. Wie die brasilianische Ausgabe der Zeitung "El País" berichtete, sah es die Militärpolizei als Notwehr an, dass die Polizisten Tränengas in die Menge feuerten.

Der Nachbarschaftsverband von Paraisópolis kritisierte das Ergebnis der Untersuchung. Die Generalstaatsanwaltschaft kann dem Ergebnis zustimmen oder etwa auch Anklage erheben. Die Zivilpolizei untersucht die Vorgänge nach einem Bericht des Portals "G1" noch.

Polizei beworfen

Die Panik war ausgebrochen, als die Polizei zwei Verdächtige zu der Feier in der Favela im Süden São Paulos verfolgte. Die Beamten wurden nach Angaben der Militärpolizei vom Dezember mit Steinen und Flaschen beworfen. Zudem soll ein Schuss gefallen sein. Neun Jugendliche wurden totgetrampelt, ein Dutzend Menschen wurde verletzt. Rund 5.000 Menschen feierten bei der "Baile Funk"-Party.

Baile Funk ist eine in Brasilien populäre Spielart des Hip-Hop. Die Texte thematisieren oft den harten Alltag in den Favelas. Bei den Partys kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Banden oder zu blutigen Polizeieinsätzen. (APA, 8.2.2020)