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Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Tante Jolesch ist für die Ewigkeit gemacht. Und so gut wie jeder ihrer berühmten Aussprüche passt immer noch so figurbetont wie topaktuell auf diverse Befindlichkeiten.

Sogar noch dann, wenn man den Spruch mit dem Affen weglässt. Es bleiben genug andere im Angebot übrig. Zum Beispiel dieser: "Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist" – ein Klassiker, der gnadenlos dem Zahn der Zeit trotzt. Selten passte diese Aussage so gut auf Koalitionskombinationen wie gerade jetzt; so hoffnungsfroh sah das Neue aus, so verführerisch anders.

Und dann das: Die Message-Control geht munter weiter, aus grünen Mündern tönt selten zurück, wie es aus dem Kanzleramt ins Grüne hineinruft.

Das Kurzprogramm wirkt, auch im Schleudergang für den Koalitionspartner. Der Vizekanzler sieht nun bei diversen seit Koalitionsbeginn unerhört vor sich hin Kritisierenden nicht ehrliche Besorgnis über den Status quo, sondern eine Erkrankung, genauer: Blasenentzündung, auf das blasenbedingte Fegefeuer der modernen Eitelkeiten unter dem Decknamen Twitter anspielend.

Der Vizekanzler könnte sich aber stattdessen auch ins Nachdenkliche begeben und eine weitere Jolesch-Perle auf Parallelen hin abwägen: "Was setzt du dich hin Karten spielen mit Leuten, was sich hinsetzen Karten spielen mit dir?" (Julya Rabinowich, 9.2.2020)