Microsoft ist stolz auf den neuen Edge auf Chromium-Basis. Aus Sicht von Firefox-Nutzern wohl ein bisschen zu stolz.

Grafik: Microsoft

Microsoft hat einen neuen Browser. Oder genauer gesagt einen alten Browser auf neuer Softwarebasis. Und diesen will man nun natürlich an die Leute bringen. So weit, so verständlich. Umstritten sind aber die Methoden, zu denen das Unternehmen dabei greift.

Firefox

"Benutzen Sie noch immer Firefox? Microsoft Edge ist da". Mit dieser Nachricht sehen sich derzeit Windows-10-Nutzer konfrontiert, wie Bleepingcomputer berichtet. Direkt im Startmenü des Betriebssystems wirbt Microsoft auf diese Weise dafür, den Mozilla-Browser hinter sich zu lassen.

Doch auch an anderen Stellen versucht das Unternehmen neue Nutzer für sich zu gewinnen. Andere User fanden etwa eine Werbung in der Suche des Startmenüs, wenn nach dem Begriff "Internet Explorer" gesucht wird. Während der Rat vom IE auf den Edge zu wechseln aber durchaus nachvollziehbar ist, zeigen sich Mozilla-User weniger erfreut über den Vorschlag, den Firefox hinter sich zu lassen.

Wiederholungstäter

Es ist nicht das erste Mal, dass Microsoft sein Betriebssystem nutzt, um die Nutzer anderer Browser zum Umstieg zu bringen. So sorgte etwa im Jahr 2016 für Aufregung als Microsoft begann Edge und die Suchmaschine Bing im Windows 10 Taskbar zu bewerben. Noch kontroverser war ein Testlauf, bei dem den Teilnehmern des Windows-10-Insider-Programms bei der Installation eines anderen Browsers ein Dialog angezeigt wurde, der ihnen zur Nutzung von Edge riet. Diese Taktik führte allerdings zu solch negativen Reaktionen, dass Microsoft den Dialog nie in die stabilen Versionen des Betriebssystems übernahm.

Abhilfe

Für genervte Firefox-User gibt es im aktuellen Fall zumindest einen Ausweg. In den Personalisierungseinstellungen findet sich eine Kategorie zum Startmenü, wo generell Vorschläge an dieser Stelle deaktiviert werden können. (apo, 10.02.2020)