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Vier Militärs werden vom FBI gesucht.

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US-Attorney General William Barr mit finsterem Blick.

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Die USA haben nach einem Hacker-Großangriff auf den US-Finanzdienstleister Equifax vier chinesische Militärangehörige angeklagt. Die vier Angehörigen der chinesischen Volksbefreiungsarmee hätten sich 2017 in die Computersysteme von Equifax eingeschleust und Daten von rund 145 Millionen US-Bürgern gestohlen, erklärte das US-Justizministerium am Montag in Washington.

Online-Betrug und Wirtschaftsspionage

Die Hacker hätten damit Daten von fast jedem zweiten US-Bürger erbeutet, sagte Justizminister Bill Barr. "Das war eines der größten Datenlecks in der Geschichte." Barr sprach von einem "beunruhigenden und inakzeptablen Muster" staatlich unterstützter Hackerangriffe aus China.

Die vier angeklagten Chinesen arbeiteten demnach für ein Forschungsinstitut, das zu den chinesischen Streitkräften gehört. Die US-Justiz legt ihnen unter anderem Online-Betrug und Wirtschaftsspionage zur Last.

Vorwürfe

Equifax, das unter anderem für die Kreditwirtschaft Bonitätsbewertungen vornimmt, hatte im September 2017 einräumen müssen, dass Hacker in den Besitz persönlicher Daten sowie der Sozialversicherungsnummern zahlreicher US-Bürger gelangt waren. Dem Unternehmen wurde in der Folge vorgeworfen, Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt zu haben und daher an dem Hackerangriff mitschuldig zu sein.

Ablauf

Die Attacke sei im Zeitraum Mitte Mai bis Juli 2017 erfolgt, teilte der Finanzdienstleister damals mit. In mehr als 200.000 Fällen seien Kreditkartennummern betroffen gewesen und zum Teil auch die Führerscheindaten, die in Amerika ebenfalls oft zur Identifikation dienen. Diese Dokumente können relativ schnell ausgetauscht werden – die Sozialversicherungsnummer begleitet einen aber üblicherweise durch sein gesamtes Leben. Mit 145 Millionen Menschen waren mehr als 40 Prozent der US-Bevölkerung von dem Datendiebstahl betroffen. (APA, red, 10.2.2020)