Nach den Bränden wütet in Australien nun der Regen. Bisher hilft er trotz einzelner Überflutungen eher, es könnte aber bald auch zu viel werden.

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Canberra – Heftige Unwetter und sintflutartige Regenfälle haben im Osten Australiens Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst – aber auch die Hoffnung, dass alle noch verbleibenden Buschbrände bis zum Wochenende gelöscht sein könnten. Die Wetterbehörde gab am Montag eine Unwetterwarnung für die gesamte Küstenregion des Bundesstaates New South Wales heraus. In Teilen sei die Flutgefahr lebensgefährlich. Einige tief gelegene Vororte von Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaates, mussten evakuiert werden.

Die Feuerwehr des Bundesstaates teilte hingegen mit, ihrer Arbeit hätte der Regen massiv geholfen. Es gebe im Bundesstaat, wo vor einigen Wochen noch deutlich über hundert Brände gewütet hatten, nur noch 26 Buschfeuer, davon nur noch vier, die nicht eingedämmt seien. Bis zum Wochenenden könnten alle verbleibenden Feuer aus sein.

Freilich macht der Regen mittlerweile beträchtliche Probleme: Seit den 1990er-Jahren hatte Sydney nicht mehr soviel davon gesehen wie heuer. In den vergangenen vier Tagen waren dort laut Wetterbehörde 391,6 Millimeter Niederschlag gefallen. In Sydney und Umgebung hatten in der Nacht rund 140.000 Haushalte vorübergehend keinen Strom. Die Versorgung wurde aber am Morgen wiederhergestellt.

10.000 Anrufe bei Notrufnummer

Die extremen Wetterbedingungen verursachten ein Verkehrschaos. Viele Straßen blieben wegen Erdrutschen, Überschwemmungen und umgestürzter Bäume geschlossen. Zug- und Fährverbindungen wurden gestrichen.

Die Wetterbehörde warnte auch vor heftigen Winden. Einzelne Böen sollten demnach eine Windgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern erreichen, zudem gebe es einen ungewöhnlich hohen Wellengang. Die staatliche Notrufstelle erhielt nach eigenen Angaben rund 10.000 Anrufe über das Wochenende. Die Anrainer wurden aufgerufen, alle nicht unbedingt notwendigen Fahrten zu vermeiden. (red, APA, 11.2.2020)