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Heuschrecken können pro Tag bis zu 150 Kilometer zurücklegen. Weil sie derzeit in Teilen Ostafrikas wüten, droht dort eine Hungersnot.

Foto: AP / Ben Curtis

New York / Mogadischu / Addis Abeba – Die Uno hat zu ausländischen Hilfen bei der Bekämpfung der Heuschreckenplage in Ostafrika aufgerufen. Die Nahrungsmittelversorgung von 13 Millionen Menschen sei durch die Plage stark gefährdet, sagte am Montag in New York der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Falls die Weltgemeinschaft nicht unverzüglich reagiere, werde die Nahrungsmittelversorgung in der Region im weiteren Jahresverlauf zu einem "gewaltigen Problem" werden.

Von der Heuschreckenplage sind vor allem Somalia, Äthiopien und Kenia betroffen. Kürzlich erreichten die Heuschreckenschwärme auch Uganda. Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) schätzt nach Lowcocks Angaben die Kosten für einen Plan zur Bekämpfung der Plage auf 76 Millionen Dollar (70 Millionen Euro). Bisher habe die Uno aber nur 20 Millionen Euro beisammen.

Bisherige Maßnahmen gescheitert

Die Wüstenheuschrecken vermehren sich laut der FAO dank der derzeitigen Wetterbedingungen mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit. Die Insekten leben normalerweise als Einzelgänger. Unter bestimmten Bedingungen schließen sie sich aber zu riesigen Schwärmen zusammen und beginnen zu wandern. Laut FAO können die Wüstenheuschrecken bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen und in durch ihren Fress- und Vermehrungsdrang ganze Landstriche verwüsten.

Die bisherigen Maßnahmen zeigten Wirkung, sagte Kenneth Mwangi, ein Experte beim Klimazentrum ICPAC der ostafrikanischen Regionalgemeinschaft IGAD, am Dienstag. Aus der Luft und am Boden werden demnach Pestizide versprüht. Aber eine weitere Gefahr komme von dem neuen Befall: Heuschrecken, die aus den gelegten Eiern schlüpfen. "Wir hoffen, dass die Maßnahmen das Ausbrüten neuer Insekten stoppen werden."

Somalia hatte Anfang Februar wegen der Heuschreckenplage den Notstand ausgerufen. Die massenhafte Vermehrung der Wüstenheuschrecken bedrohe die ohnehin instabile Versorgungslage in dem Land, hieß es damals zur Begründung. Auch in Pakistan herrscht derzeit ein ähnlicher Ausbruch der Heuschrecken, dieser hat Mwangi zufolge denselben Ursprung. (red, APA, 11.2.2020)