Mit dem nach Leon Zelman (1928–2007) benannten Preis werden Personen oder Initiativen ausgezeichnet, die sich für die Erinnerung an die Shoah und den Dialog zwischen dem heutigen Österreich und NS-Opfern und ihren Nachkommen einsetzen.

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Wien – Die Journalistin und STANDARD-Mitarbeiterin Olga Kronsteiner bekommt den Leon-Zelman-Preis für Dialog und Verständigung 2020. Mit akribischer journalistischer wie historischer Recherche trage Kronsteiner dazu bei, "das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Bezug auf die Shoah und deren Folgen zu schärfen", hieß es dazu am Dienstag in einer Aussendung des Jewish Welcome Service. Der mit 5.000 Euro dotierte und von der Stadt Wien gestiftete Preis wird am 17. Juni im Wiener Rathaus übergeben.

Mit Kronsteiner zeichne die Jury eine Journalistin aus, die sich seit vielen Jahren in ihren Texten zu Kunst und Kultur umfassend mit der Entrechtung, Beraubung, Vertreibung und Verfolgung der Wiener Jüdinnen und Juden auseinandersetze: "Sie thematisiert Fragen der Provenienzforschung und Restitution, porträtiert vertriebene wie ermordete Sammler und berücksichtigt dabei nicht nur öffentliche Museen, sondern auch den privaten Kunsthandel, Auktionshäuser und Galerien." Mit Engagement und Empathie für die Opfer der NS-Verfolgung und deren Nachkommen gelinge es Kronsteiner, "nachhaltiges Interesse für ein komplexes Thema auch bei einem ungewohnt breiten Publikum zu wecken".

Der Zelman-Preis wird seit 2013 an Personen oder Initiativen vergeben, die sich im Sinne Leon Zelmans aktiv für die Erinnerung an die Shoah und den Dialog zwischen dem heutigen Österreich und den Opfern der NS-Verfolgung und ihren Nachkommen einsetzen. (red, 11.2.2020)