Bourbon Berliner von Bierol durfte in einem Bourbonfass nachreifen.

Foto: Bierol

Die Berliner Weisse ist ein ziemlich klar definierter Bierstil – noch dazu mit ebenso klarer regionaler Herkunft. Während er in Berlin jahrzehntelang vernachlässigt wurde, haben ihn Craftbier-Brauer weltweit wiederbelebt (und zurück in die deutsche Hauptstadt gebracht).

Aber die Unbeschwertheit, mit der die Craftbier-Szene an Stile herangeht, hat von der ursprünglichen Definition eines mit Milchsäurekulturen vergorenen, kaum gehopften, sehr hellen und sehr leichten Bieres viele Varianten entstehen lassen.

In Schwoich bei Kufstein haben die jungen Brauer von Bierol eine besonders starke Version einer "Imperial Berliner Weisse" – mit 6,5 Prozent Alkohol, rund doppelt so stark wie ein traditionelles Produkt aus Berlin – eingebraut. Sie wurde dann nicht mit Milchsäure vergoren (die kam schon in der Sudpfanne zur Würze), dafür aber in der Folge in einem Bourbonfass nachgereift.

Aus der Vorbelegung des Fasses kamen dann noch einmal 1,3 Prozent Alkoholgehalt dazu. Das resultierende Bier ist dunkel-goldgelb, duftet nach Whisky und Vanille. CO2 ist kaum zu spüren, der Trunk ist insgesamt sehr weich und kaum sauer, dafür meint man eine leicht Süße zu spüren. (Conrad Seidl, RONDO, 24.2.2020)