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Equifax will künftig besser auf Kundendaten aufpassen.

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Die chinesische Regierung hat jegliche Verwicklung in einen Hacker-Großangriff auf den US-Finanzdienstleister Equifax entschieden zurückgewiesen. Peking sei ein "standhafter Verteidiger der Cyber-Sicherheit" – sowohl Regierung als auch Armee würden sich "niemals an Internet-Handelsdiebstählen beteiligen", sagte Außenamtssprecher Geng Shuang am Dienstag.

Die USA hatten am Montag wegen des Hackerangriffs vier chinesische Militärangehörige angeklagt. Die vier Angehörigen der chinesischen Volksbefreiungsarmee hätten sich 2017 in die Computersysteme von Equifax eingeschleust und Daten von rund 145 Millionen US-Bürgern gestohlen, erklärte das US-Justizministerium.

Massive Datenbeute

Die Hacker hätten damit Daten von fast jedem zweiten US-Bürger erbeutet, sagte Justizminister Bill Barr, der von "einem der größten Datenlecks in der Geschichte" und einem "beunruhigenden und inakzeptablen Muster" staatlich unterstützter Hackerangriffe aus China sprach.

Die vier angeklagten Chinesen arbeiteten nach US-Angaben für ein Forschungsinstitut, das zu den chinesischen Streitkräften gehört. Die US-Justiz legt ihnen unter anderem Online-Betrug und Wirtschaftsspionage zur Last.

Anbieter verspricht Besserung

Equifax dankte den US-Behörden für die Unterstützung und versicherte, Verbraucherdaten künftig besser zu schützen. "Die Cyber-Kriminalität ist eine der größten Bedrohungen, denen unsere Nation heute ausgesetzt ist", hieß es in einer Erklärung. Es sei ein "ständiger Kampf" für Unternehmen, da Cyber-Kriminelle technisch zunehmend versierter seien, teilte Equifax mit.

Equifax, das unter anderem für die Kreditwirtschaft Bonitätsbewertungen vornimmt, hatte im September 2017 einräumen müssen, dass Hacker in den Besitz persönlicher Daten sowie der Sozialversicherungsnummern zahlreicher US-Bürger gelangt waren. Dem Unternehmen wurde in der Folge vorgeworfen, Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt zu haben und daher an dem Hackerangriff mitschuldig zu sein. (APA, 11.02.2020)