Bild nicht mehr verfügbar.

Die US-Regierung hat erstmals konkrete Details zu ihren Vorwürfen gegen Huawei genannt.

Foto: REUTERS/Hannibal Hanschke

Die US-Regierung hat erstmals etwas konkretere Details zu ihren Vorwürfen gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei öffentlich gemacht. Regierungsbeamte sagten dem "Wall Street Journal", Huawei könne nach Geheimdienstinformationen heimlich über eigentlich für Sicherheitsbehörden vorgesehene Schnittstellen auf Netze zugreifen. Huawei weist die Vorwürfe zurück.

Seit mehr als einem Jahrzehnt möglich

Den US-Regierungsbeamten zufolge zeigten die Geheimdienst-Erkenntnisse, dass Huawei über die Fähigkeiten seit mehr als einem Jahrzehnt verfüge. Die USA hätten im vergangenen Jahr darüber unter anderem Großbritannien und Deutschland informiert, schrieb die Zeitung in der Nacht auf Mittwoch. Die jüngste britische Entscheidung, Technik von Huawei beim Ausbau der zukunftsträchtigen 5G-Netze zuzulassen, aber aus sicherheitsrelevanten Kernbereichen herauszuhalten, sei mit Kenntnis der amerikanischen Informationen erfolgt, hieß es.

Huawei erklärte der Zeitung, das Unternehmen unternehme nichts, was die Sicherheit von Daten gefährden würde und werde dies auch nicht tun. Ein Vertreter der Firma bestritt zudem grundsätzlich, dass solche Überwachungsschnittstellen ohne Erlaubnis des Netzbetreibers genutzt werden könnten, ohne dass es sofort auffällt. Die gesetzlich vorgesehenen Überwachungsschnittstellen dürfen nur noch Behörden und auf richterlichen Beschluss genutzt werden.

Die USA machen bei ihren Verbündeten schon länger Druck, auf Technik von Huawei beim Ausbau der 5G-Netze zu verzichten und verweisen dabei vor allem auf eine Spionagegefahr. Konkrete Beispiele oder Vorwürfe waren bisher nicht genannt worden. (APA, 12.2.2020)