Ruft zum Spenden auf: Peter Pilz.

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Wien/Gumpoldskirchen – Das Onlinemedium "Zackzack", gegründet von der Liste Jetzt und herausgegeben von Peter Pilz, startet wegen der Klage von Casinos-Chefin Bettina Glatz-Kremsner einen Spendenaufruf. Der Gesamtumfang der Klage inklusive der begehrten Urteilsveröffentlichung auf "oe24" belaufe sich auf mehr als 900.000 Euro – "eine Millionenklage, mit der wir mundtot gemacht werden sollen", moniert der ehemalige Nationalratsabgeordnete.

"Wir brauchen jetzt Geld, weil wir's selbst nicht haben", sagt Pilz in einem Video auf zackzack.at, in dem auch er Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erneut massiv kritisiert. Pilz' Medium wolle genauso wie die von Kurz kritisierte Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die "türkise Wahrheit" ans Licht bringen. Es gehe um den Rechtsstaat, die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit.

Anwalt will Urteilsveröffentlichung auf "oe24"

Casinos-Chefin Glatz-Kremsner ist wegen eines Artikels auf "Zackzack" gegen die Plattform vor Gericht gezogen. Der Bericht mit dem Titel "Millionen für Kurz-Vize – Bettina Jackpot" wurde am 21. Jänner veröffentlicht. Laut Klage ist der Text "ehrenrührig, kreditschädigend reißerisch und gröblichst ehrabschneidend", wie ihr Anwalt Gerald Ganzger Ende Jänner der APA sagte. Neben der Urteilsveröffentlichung auf zackzack.at strebt er auch eine Urteilsveröffentlichung auf oe24.at und oe24.TV an, weil Pilz dem Medium ein Interview zu der Causa gegeben hat.

Peter Pilz ruft zum Spenden auf.

Das, sagt Pilz, könne sich "Zackzack" nicht leisten. Glatz-Kremsner wolle laut Klagsschrift, dass der Urteilsspruch zwei Monate lang auf der ganzen Startseite von oe24.at erscheint. "60-mal die ganze Titelseite von oe24.at – das ist sachlich nicht erklärbar. Aber finanziell. Gemeinsam mit einer Entgegnung im TV kostet das mehr als 900.000 Euro", rechnet das Onlinemedium vor.

Der alleinige Streitwert der Klage beträgt rund 38.000 Euro. Darauf wies auch Casinos-Sprecher Patrick Minar am Mittwoch hin. "Wir begehren eine Urteilsveröffentlichung." Was diese kostet, sei im Fall einer Verurteilung Sache der beklagten Partei. Minar erklärte, dass nicht die Casinos, sondern Glatz-Kremsner persönlich "Zackzack" geklagt habe. (APA, 12.2.2020)