Der Rauchfangkehrer lehnt gerade die Leiter ans Dach, und wie die an der Rinne einen ordentlichen Tschepperer macht, lässt er sie sofort wieder los, stemmt die Arme in die Hüften und sagt, mit Blick nach oben: "Haben net beide Rauchfäng a Dachl ghobt?"

Einem Kamin hat Sabine das Hauberl samt Betonkranz gestohlen. Ein kleiner Schaden im Vergleich zu dem, was vielen im Westen passierte. Kamin und Dach müssen dennoch saniert werden.
Foto: Guido Gluschitsch

So hatte die Kamine nicht nur der Rauchfangkehrer in Erinnerung, sondern auch jeder in der Umgebung. Aber am Tag nach Sabine ist die Dachlandschaft mancherorts im Burgenland eine etwas andere. In dem Fall riss der Sturm das Kupferdach über dem Kamin aus der Halterung, und als dieses dann wie ein Segel im Wind stand, dauerte es nicht mehr lange, bis Kupferdeckl und Kaminkranzl sich gemeinsam auf die Reise machten. Man kann am Ziegeldach schön die einzelnen Stationen sehen, an denen die beiden kurz haltmachten. Dort regnet es jetzt rein. Wie auch in den Kamin.

Auch ein kleiner Schaden sorgt für Rennerei

Ein lächerlicher Schaden, wenn man es genau nimmt, der da im Osten Österreichs an einem Haus entstanden ist. Noch dazu, weil die Versicherung auf die erste Anfrage hin freundliche Nasenlöcher machte. Jetzt warten die auf einen Kostenvoranschlag. Die Hausbesitzer auf die Handwerker. Wie das Ganze ausgehen wird, steht noch in den Sternen. Dramatisch wird es jedenfalls so und so nicht.

Anders sah die Lage im Westen des Landes aus. Da gab es bedeutend größere Schäden. Oft musste man erst einmal selbst Hand anlegen, um das größte Dilemma zu beseitigen. Dabei, so erklärt ein Immobilienexperte aus der Redaktion, sollte man bei den Sicherungs- und Aufräumungsarbeiten nicht übertreiben. Denn sollte die Versicherung einen Sachverständigen schicken und der keinen großen Schaden mehr entdecken, könnte man sich selbst keinen allzu großen Gefallen getan haben.

In Frankfurt am Main fiel ein Baukran aufs Dach.
Foto: APA

Am besten ist es da, vorab Fotos zu machen und dann mit der Versicherung abzuklären, welche Sicherungsmaßnahmen man auf der Stelle ergreift. Auf die Handwerker zu warten kann nämlich dauern. Denn es ist eine überschaubare Gruppe von Spezialisten, die nach einem Sturm schnell einen übervollen Terminkalender hat, und nicht immer kann man warten, bis man nach einem Kostenvoranschlag das Plazet der Versicherung bekommt.

In Oberösterreich riss der Sturm ein rund 500 Quadratmeter großes Blechdach von einem Wohnaus.
Foto: APA

Hatten Sie Sturmschäden an Ihrer Immobilie?

Wie hat die Versicherung reagiert? Haben Sie schon Handwerker im Haus? Mussten Sie selbst Hand anlegen? Haben Sie gar Erfahrungen aus der Vergangenheit, die Sie mit uns teilen können, um anderen Personen zu helfen, die nun einen Schaden haben? Wie lange, schätzen Sie, wird es dauern, bis der Schaden gerichtet ist? Hat mit der Versicherung alles geklappt? Gibt es Fehler, die man in so einer Situation auf gar keinen Fall machen darf? Wie wappnen Sie sich vor dem nächsten Sturm? (Guido Gluschitsch, 17.2.2020)