Irgendetwas geht vor in diesem Land, man weiß nicht genau, was, aber die Anzeichen sind deutlich merkbar. Wenn z. B. der "Krone"-Innenpolitiker Claus Pándi schreibt:

"Ich glaube ja, wenn im Ministerratssaal am Ballhausplatz ein totes Kamel von der Decke fällt, singen die MinisterInnen der ÖVP im Chor: Lieber Sebastian wir danken Dir für dieses edle Tier."

Zwar ist das nur auf Pándis Twitter-Account erschienen und nicht im Blatt selbst, aber bemerkenswert ist dieser Verstoß gegen die Prinzipien der "Sebastian-Kurz-Gebetsliga" doch. Ganz abgesehen davon, dass der Beobachtung eine gewisse Wahrhaftigkeit innewohnt – die Interviews mit den allermeisten türkisen Ministern und Ministerinnen haben eine derartige Formelhaftigkeit und Gefolgschaftstreue und Kurzhaftigkeit an sich, dass man nur staunen kann über diese Disziplin.

Also, damit das klar ist, die Damen und Herren der türkisen Regierungsmannschaft sind keine Sprechpuppen, und manche vermitteln in ihren Interviews sogar Informationen. Aber man merkt doch – da hat jemand eine Generallinie vorgegeben, und davon wird nicht allzu weit abgewichen.

Das kann man als vorbildlich gegenüber der Kakofonie sehen, die etwa bei den Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ herrscht – oder man kann sich als mündiger Bürger wünschen, dass die Message-Control nicht alles andere überwuchert. (Hans Rauscher, 13.2.2020)