Vor fünf Jahren wurde in Oklahoma der letzte Todeskandidat per Giftspritze hingerichtet. Nun können in fünf Monaten bereits erste Termine beantragt werden.

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Oklahoma City (Oklahoma) – Der US-Bundesstaat Oklahoma will wieder Hinrichtungen mit der Giftspritze vollstrecken. Es sei eine "zuverlässige Versorgung" mit Medikamenten gefunden worden, um die Hinrichtungen wieder aufzunehmen, erklärten Gouverneur Kevin Stitt, Justizminister Mike Hunter und der Leiter der Gefängnisbehörde, Scott Crow, am Donnerstag.

Erste Termine können demnach nach Ablauf einer 150-Tagesfrist – also in rund fünf Monaten – beantragt werden. Fünf Jahre ist es her, dass in Oklahoma der letzte Todeskandidat hingerichtet wurde. Damals wurde ein Mittel eingesetzt, das für eine Exekution gar nicht vorgesehen war. Viele Bundesstaaten haben zunehmend Schwierigkeiten, Todeskandidaten mit der Giftspritze hinzurichten. Denn viele Pharmakonzerne wollen nicht mehr, dass mit ihren Substanzen getötet wird, und weigern sich, Wirkstoffe zu liefern. Auch Oklahoma hatte solche Beschaffungsprobleme.

"Opfern sagen, dass ihr Warten auf Gerechtigkeit fast vorüber ist"

Hunter dankte Crow und dessen Team für die "unermüdliche Suche", die Substanzen aus verlässlicher Quelle zu bekommen. "Dank dieser Anstrengungen können wir den Opfern endlich sagen, dass ihr Warten auf Gerechtigkeit fast vorüber ist", erklärte Hunter. Verwendet werden sollen künftig die Stoffe Midazolam, Vecuronium und Kaliumchlorid.

Seit der Oberste Gerichtshof 1976 Hinrichtungen wieder zuließ, wurden nach Angaben des Death Penalty Information Center in den USA 1515 Todesurteile vollstreckt. Die meisten Exekutionen gab es seitdem in Texas (569), gefolgt von Virginia (113) und Oklahoma (112). (APA, 13.2.2020)