"Was wir wollten und was wir machen, ist programmiertes Chaos" – Peter Rapp über sein neues Nostalgieformat am 22. Februar.

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Die Fernsehlegende Peter Rapp bekommt am 22. Februar ihr nächstes ORF-Format. "Als wäre es gestern gewesen" zeigt bis zu 50 Jahre alte Kuriositäten und Highlights aus Show- und Unterhaltungssendungen, präsentiert mit "Archivjäger" Johannes Hoppe. Rapp vollendete am Freitag gerade sein 76. Lebensjahr. Und er würde auch im 77. nach mehr als 5.500 Sendungen noch ganz gerne mehr davon machen.

"Programmiertes Chaos"

"Was wir wollten und was wir machen, ist programmiertes Chaos", kündigt Rapp an. "Johannes Hoppe und ich haben uns gedacht, wir überraschen die Zuschauer", erklärt er das Format "Als wäre es gestern gewesen": "Wir haben versucht, ein bisschen Zeitgeist modern arrangiert einzufangen. Zu sehen ist Lustiges, Kurioses oder auch Dinge, die einfach Geschichte sind. Mich gibt es schon länger beim ORF, als wir zurückblicken, fast 60 Jahre. Mein erster Auftritt war 1963. Nur gibt es den leider nicht mehr im Archiv. Da gab es eine Sendung, die hieß 'Leute von heute', ich bin als Sänger aufgetreten."

Rapp ist "Protagonist, Kandidat oder Zeitzeuge" dieser Szenen. Er spielt in der Sendung eine Art "Pingpong-Match zwischen mir und Johannes Hoppe". Manche Sachen hole Hoppe aus dem Archiv, andere fallen Rapp etwa beim Spazierengehen mit seinem Hund ein: "Bis jetzt hat er fast alles gefunden. Er ist mein Jäger der verlorenen ORF-Schätze."

Kann beim Stöbern im Archiv auch etwas Unangenehmes für Rapp auftauchen? "Nein", sagt Rapp. Aber etwas "Lustiges": "In der Sendung 'Jubel, Trubel, Heiterkeit' wurde einen Tag live vom Küniglberg gesendet. Ich hätte als Nächstes den Sänger Harry Belafonte ansagen sollen, der schon im Studio bereitstand. Mein Assistent hat mir aber gesagt, ich hätte Zeit, und ich ging deshalb aufs Klo. Drinnen höre ich die Regie über Lautsprecher: 'Herr Rapp, bitte, Herr Rapp, bitte!' Der ist dort lange gestanden, bis ich ihn angesagt habe. Aber selbst über das habe ich mich nicht aufgeregt. Was soll ich machen?"

"Jössas, kannst dich erinnern?"

Die Sendung soll laut Rapp "alle Generationen ansprechen. Die Jungen werden sich darüber amüsieren, wie das damals war, wie man Fernsehen gemacht hat, was für Haarschnitte oder Kleidung die Leute gehabt haben. Und die Älteren werden sagen: Jössas, kannst dich erinnern?"

"Durchaus möglich, dass ich Lust auf mehr habe", sagt Rapp zu einer Fortsetzung. "Ich mache keine Versprechungen. Material und Ideen gibt es jedenfalls genug."

Weitere TV-Angebote "brauche ich nicht und will ich auch nicht. Ich bin im Ruhestand. Ich mache jetzt aus reinem Vergnügen zusammen mit Johannes Hoppe für ORF 2 eine Archivsendung. Wobei ich eigentlich das Archiv bin. Ich muss nicht weiterdenken. Ich kann mir nicht den Kopf zerbrechen über das, was noch kommt. Solange mein Hund gesund ist, weiß ich, wo ich spazieren gehe." (APA, 14.2.2020)