Im Film The Queen von Stephen Frears von 2006 gibt es mehrere magische Momente. Zwei sind speziell. Einmal, wie vor den Augen von Helen Mirren, die im Film Elisabeth II., Königin von England, mimt, urplötzlich ein kapitaler Hirsch auftaucht.

Eine Augenweide innen wie außen und Resultat britischer Ingenieurskunst: der Range Rover Evoque.
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Die Queen ist fasziniert: "What a beauty." Dann schlägt sie die Hände zusammen und treibt den Hirsch in die Flucht, wissend, dass der Prinzgemahl hinter ihm her ist. Andere Szene, gleicher Film: die Queen in einem alten Land Rover, hängengeblieben in einem Flussbett. Das ist nicht schön für die Queen und nicht gut für das Image der Automarke. Irgendwie ist es aber sinnbildlich für die missliche Lage, in der sich Land Rover damals befand.

Angenehm ist auch der viele Stauraum unter der zentralen Armlehne und in den Seitentüren. Der Kofferraum selbst bietet nicht üppig Platz, ist aber okay.

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Mit dem Range Rover Evoque ist dem britischen Geländewagenhersteller, seit 2008 Teil von Tata Motors, jedoch ein Meisterstück gelungen, an dem sich in der Folge andere Autobauer orientiert haben. Die erste Generation des kompakten Luxus-SUV konnte seit seiner Premiere 2011 mehr als 200 internationale Preise einheimsen, er verkaufte sich gut 800.000 Mal. Seit vergangenem Frühjahr ist nun die zweite Generation auf dem Markt. Und obwohl er fast identisch aussieht wie sein Vorgänger, hat der Neue so gut wie keine Teile vom Original. Das fängt bei der Plattform an und endet beim Antriebsstrang. Wir waren mit einem 250-PS-Benziner unterwegs. Das zwei Tonnen schwere Ding beschleunigt in 7,5 Sekunden von 0 auf 100.

Man fühlt sich wie in einer Trutzburg, einer äußerst geschmackvoll eingerichteten. Viel Leder gibt es und zumindest in der ersten Reihe auch viel Platz. Dennoch: Infotainment-, Instrumenten-, Klimaregler- und Head-up-Display ist zu viel des Guten. Das viele Gedrücke, das nötig ist, um etwa die Einstellung für die Sitzheizung zu finden, lenkt ab. Wem der Blick nach hinten wegen der klein geschnittenen Fenster zu beengt ist, dem bietet eine Rückfahrkamera umso bessere Sicht.

Angenehm ist auch der viele Stauraum unter der zentralen Armlehne und in den Seitentüren. Der Kofferraum selbst bietet nicht üppig Platz, ist aber okay.

Unnütz, aber schön sind die automatisch ausfahrenden Türgriffe. Wie die Queen angesichts des prachtvollen Hirschs ist man versucht zu sagen: What a beauty. (Günther Strobl, 22.02.2020)