Die Ermittler schlugen an 13 Orten gleichzeitig zu.

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Karlsruhe – Bei Razzien gegen eine als rechtsterroristisch eingestufte Gruppe in sechs deutschen Bundesländern wurden am Freitag zwölf Männer vorläufig festgenommen. Es handelt sich um vier mutmaßliche Mitglieder der Gruppierung und acht mutmaßliche Unterstützer, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte.

Laut Spiegel ist einer der Verdächtigen als Verwaltungsbeamter bei der Polizei Nordrhein-Westfalen tätig. Der Beamte sei suspendiert worden, so Landesinnenminister Herbert Reul (CDU).

Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler auf mehrere Waffen, darunter eine selbstgebaute "Slam"-Gun, wie sie der antisemitische Attentäter von Halle verwendete.

Fotos selbstgebauter Waffen

Die Vereinigung soll es seit September 2019 geben. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios und des SWR handelt es sich bei den Beschuldigten um Männer zwischen 20 und 50 Jahren. Dem Bericht zufolge tauschten sie die Idee von den Anschlägen und Fotos selbstgebauter Waffen in einer Chatgruppe aus. Darauf sei das Bundesamt für Verfassungsschutz aufmerksam geworden.

Die Durchsuchungen fanden an insgesamt 13 Orten in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt statt. Federführend beauftragt sei das Landeskriminalamt Baden-Württemberg. In Bayern sei außerdem die Wohnung einer nicht tatverdächtigen Person durchsucht worden. (red, APA, AFP, 14.2.2020)