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Die Marambio-Station wurde schon 1969 gegründet.
Foto: REUTERS/Enrique Marcarian

Sao Paulo – Gerade einmal eine Woche ist es her, dass die argentinische Wetterbehörde den wärmsten Tag auf dem antarktischen Festland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registrierte. Auf der Forschungsstation Esperanza wurde eine Temperatur von 18,3 Grad Celsius gemessen.

Und schon ist der Rekord, der für Schlagzeilen gesorgt hatte, gefallen. Der brasilianische Wissenschafter Carlos Schaefer meldet nun nämlich, dass am 9. Februar nahe der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel eine Temperatur von 20,75 Grad gemessen wurde. Die Messung erfolgte zwar nicht direkt auf dem Festland, sondern im Umfeld der argentinischen Marambio-Station, die auf Seymour Island errichtet wurde. Doch liegt diese Insel in unmittelbarer Nähe des Festlands.

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Die bislang wohl exotischsten Gäste der Station waren NASA-Astronauten, die in der Antarktis Marsanzüge testeten.
Foto: REUTERS/Nasa

Zudem übertrifft der Wert auch frühere Messungen auf weiter nördlich gelegenen Inseln, die ebenfalls noch zur Antarktis gezählt werden. "Noch nie hat es in der Antarktis eine so hohe Temperatur gegeben", sagte Schaefer. Es sei das erste Mal, dass die 20-Grad-Marke überschritten worden sei.

Schaefer betonte, dass der Temperaturrekord keine Schlussfolgerungen hinsichtlich künftiger Klima-Entwicklungen zulasse. Es handle sich sich lediglich um einen Datenpunkt. Entscheidend ist der Trend, darum ist die Station Marambio auch Teil eines auf 20 Jahre angelegten Forschungsprojekts zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Permafrost in der Region. Doch ein Trend zeichnet sich ab: Nach Angaben der UNO war das vergangene Jahrzehnt in der Antarktis das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. (red, 14. 2. 2020)