Die Reaktionen auf ihre berufliche Zukunft beim Land fielen Julia Jurtschak zu heftig aus.

Eisenstadt – An der für Mai angesetzten Hochzeit zwischen Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Julia Jurtschak wird das wohl nichts ändern. Beruflich will sie ihrem Ehemann in Spe aber offenbar doch nicht ganz so nahe sein. Die Deutsche wird den den Posten als Sozialreferentin im Burgenland nicht annehmen. Das ließ sie am Samstag von ihrem Verlobten via Facebook verkünden. Sie begründete die Entscheidung mit "heftigen Reaktionen" und "veröffentlichten Meinungen".

Doskozil selbst meint, dass er die Entscheidung voll und ganz respektiere. Den Schritt, den Job als Referentin in seinem Büro nicht anzunehmen, könne er "aufgrund der Ereignisse seit gestern auch gut nachvollziehen".

Die Eventmanagerin hätte in ihrer neuen Funktion in jedem burgenländischen Bezirk einen Sozialmarkt aufbauen und Veranstaltungen wie die "Burgenländer des Jahres" betreuen sollen. "Ich weiß, dass ich diese spannende Aufgabe aufgrund meiner Ausbildung und meiner Vorkenntnisse mit vollem Einsatz und gut hätte bewältigen können", befand Jurtschak. Zum Teil verstehe sie auch, "dass es viele Menschen gibt, die nun glauben, ich hätte diesen Job nur erhalten, weil ich die Verlobte des Landeshauptmanns bin". Die "Art und Form der Gehässigkeit" in diversen Reaktionen hätte sie aber niemals für möglich gehalten, betonte die 36-Jährige.

Im Vorjahr hatte sie ein Praktikum in der Öffentlichkeitsabteilung der Energie Burgenland absolviert. Geredet wurde schon damals. Im Büro Doskozil hieß es jedoch, das sei nichts ungewöhnliches. Sie habe immerhin jahrelange bei einer renommierten PR-Agentur in Köln gearbeitet.

Kritik

Kritisiert worden war die Postenbesetzung unter anderem seitens mehrerer Parteien und Experten. "Solch eine Personalentscheidung ist aus Sicht der Volkspartei nicht nachvollziehbar und aus moralischer Sicht bedenklich", bemerkte etwa die stellvertretende ÖVP-Generalsekretärin Gaby Schwarz in einer Aussendung.

(red, APA, 15.2.2020)