Seit 22 Tagen ist Kim Jong-un laut südkoreanischen TV-Sendern nicht mehr öffentlich aufgetreten.

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Pjöngjang – Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist erstmals seit drei Wochen wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Nordkoreas Staatsmedien berichteten am Sonntag über eine Besuch Kims im Mausoleum in Pjöngjang, wo die einbalsamierten Leichen seines Vaters Kim Jong-il und seines Großvaters und "ewigen Präsidenten" Kim Il-sung liegen.

Spekulationen über Abwesenheit

Es war nach Berichten südkoreanischer TV-Sender das erste Mal seit 22 Tagen, dass Kim Jong-un öffentlich aufgetreten ist. Die längere Abwesenheit des nordkoreanischen Machthabers hatte in Südkorea Spekulationen ausgelöst, der Machthaber beschränke seine öffentlichen Auftritte wegen der Befürchtung, dass sich das neue Coronavirus im Land ausbreiten könnte. Anlass des Besuchs im Kumsusan-Palast der Sonne war Berichten zufolge der 78. Geburtstag Kim Jong-ils, der Ende 2011 gestorben war. Der "Tag des leuchtenden Sterns" ist ein wichtiger Feiertag in Nordkorea. Das wegen seines Atomwaffenprogramms diplomatisch isolierte Land lässt einen Personenkult um die Dynastie der Herrscherfamilie zelebrieren.

Aus Nordkorea wurde bisher kein einziger Fall einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet. Das weithin abgeschottete Land hatte unter anderem die Grenzen zu China geschlossen, wo die neue Coronavirus-Seuche ausgebrochen war. Die staatlichen nordkoreanischen Medien berichteten zuletzt, als Teil der Maßnahmen gegen das Virus sei der Quarantäne-Zeitraum auf 30 Tage verlängert worden. Unter anderem müssten alle Ausländer, die in dem Land lebten, der Maßnahme "ohne Bedingung" Folge leisten. (APA, 16.2.2020)