Wenn schon rauchen, dann mit regelmäßigen Check-ups, um Lungenkarzinome früh zu erkennen.

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Rauchen ist eine Suchterkrankung, und nicht alle schaffen es, vom Nikotin loszukommen, obwohl die meisten wissen, dass das Krebsrisiko mit den Lebensjahren zunimmt. Jährlich sterben 4000 Menschen in Österreich an Lungenkrebs, 85 bis 90 Prozent der Bronchialkarzinome sind tabakassoziiert. "Das große Problem ist, dass Lungenkrebs lange Zeit keine Symptome macht", sagt Maximilian Hochmair, Leiter der onkologischen Tagesambulanz an der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie am Krankenhaus Nord. Doch in den vergangenen Jahren hat sich sehr eindrücklich gezeigt, wie entscheidend ein frühzeitiges Erkennen von Karzinomen für den Behandlungserfolg von Patienten ist. "Früher haben wir bei Lungenkrebskranken meistens Sterbebegleitung gemacht, heute können wir mit den Medikamenten ein besseres Überleben anbieten", so Hochmair.

Raucher, 50 plus, männlich

Um die Zahl der späten und damit schlecht zu behandelnden Lungenkrebskranken zu minimieren, sprechen sich Pneumologen für gezielte Früherkennungsmaßnahmen bei Risikogruppen aus. Konkret ist ein bildgebendes Verfahren der Niedrig-Dosis-Computertomografie. "Die Nelson-Studie hat ergeben, dass bei langjährigem Rauchen ab dem 50. Lebensjahr und/oder anderer Schadstoffexposition die Sterblichkeit durch diese Untersuchung um 20 Prozent gesenkt werden kann", berichtet Arschang Valipour, Vorstand der Pneumologie am Krankenhaus Nord. Er spricht sich für die Einführung dieser Untersuchung in Studien aus.

Parallel dazu laufen aber auch Studien, um festzustellen, ob sich Lungenkarzinome nicht auch im Blut nachweisen lassen. Karzinome sondern Krebszellen ab, die dann in der Blutbahn zirkulieren. Und auch die "elektronische Nase" ist ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, Lungenkrebs früher als bisher in der Atemluft nachweisen zu können.

Karzinome sollten früh erkannt werden, zudem haben sich sowohl die chirurgischen als auch medikamentösen Optionen verbessert. Durch eine genetische Typisierung werden Lungenkrebspatienten heute zielgerichtet behandelt. "Dass es besser ist, mit dem Rauchen aufzuhören, ist aber gar keine Frage", sagt Hochmair. Jede Zigarette weniger zählt. (Karin Pollack, 20.2.2020)