Eva Maria Marold: "Das Instrument verbindet mich mit meinen Wurzeln."

Foto: Nathan Murrell

"Ich habe lange überlegt, was denn mein ‚bestes Stück‘ ist. Dann war klar: Es ist meine Mandoline, genauer gesagt, wird das Ding Bisernica genannt. Ich bin Burgenlandkroatin, und das Instrument verbindet mich mit meinen Wurzeln, ist selbst eine Art Wurzel.

Bereits mit fünf Jahren habe ich begonnen, auf ihr zu spielen. Ich war auch längere Zeit Teil eines Tamburizzaorchesters. Nichts hat mich in meinem Leben so lange begleitet wie dieses Instrument. Immer wieder nehme ich es zur Hand und spiele frei ohne Noten vor mich hin, meist wenn mich eine Art Melancholie beschleicht.

Die kroatische Musik ist schwer und wehmütig. Man kann im Leben Dinge verlieren, aber das, was man beherrscht, das bleibt einem, das trägt man in sich. Das versuche ich auch meinen Kindern zu vermitteln. Sollte mir meine Tamburizza also abhandenkommen, nehme ich mir eine andere und spiele auf der. Das Spielen verlerne ich durch den Verlust nicht." (Michael Hausenblas, RONDO, 3.2.2020)