65 Prozent der niederösterreichischen Pendler nehmen das Auto zur Arbeit.

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St. Pölten – Der durchschnittliche Weg in die Arbeit ist in Niederösterreich 21 Kilometer lang, mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Bundesland pendeln in einen anderen Bezirk. Unter anderem zu diesen beiden Erkenntnissen kommt die neueste Pendleranalyse der niederösterreichischen Arbeiterkammer (Aknö). Angesichts der Zahlen forderte Präsident Markus Wieser am Dienstag die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs.

Exakt 51,5 Prozent der 604.428 im Bundesland wohnenden Beschäftigen haben ihren Arbeitsplatz in einem anderen Bezirk. 184.502 Niederösterreicher müssen auf ihrem Weg zum Job sogar das Bundesland verlassen, hieß es in der Aknö-Analyse, die sich auf den Zeitraum 2014 bis 2019 bezieht. Umgekehrt pendeln 118.198 Personen von einem anderen Bundesland nach Niederösterreich, knapp 60 Prozent davon kommen aus Wien. Die Bezirke Mödling, Bruck a. d. Leitha, Horn, Scheibbs, St. Pölten und Lilienfeld weisen einen Einpendlerüberschuss auf. Dort gibt es also mehr Arbeitsplätze, als Beschäftigte wohnhaft sind.

65 Prozent nehmen das Auto, 21 Prozent die Öffis

Für den durchschnittlichen Arbeitsweg benötigen die Menschen in Niederösterreich etwa 32 Minuten. Während die Distanz von daheim bis zur Arbeitsstätte im Mostviertel mit 15 Kilometern am kürzesten ist, legen Weinviertler durchschnittlich 28 Kilometer zurück.

65 Prozent der Arbeitswege seien dem motorisierten Individualverkehr zuzurechnen, sagte Wieser. "21 Prozent nutzen den öffentlichen Verkehr, acht Prozent das Rad und fünf Prozent gehen zu Fuß in die Arbeit". An diese Zahlen knüpfte der Aknö-Präsident die Forderung nach einem attraktiveren öffentlichen Verkehr als alternative zum Auto. Angesetzt werden könne vom Tarif über gut ausgestattete Haltestellen bis hin zur rascheren Lösung bei Störungen.

Änderungswünsche äußerte Wieser auch hinsichtlich der Pendlerpauschale. Dieses müsse von einem Steuerfreibetrag zum Absetzbetrag umgestaltet werden, um "die Benachteiligung von Kleinverdienern" zu beenden. (APA, 18.2.2020)