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Rauchwolken steigen nach einem Raketenangriff auf den Hafen von Tripolis auf.

Foto: REUTERS / AHMED ELUMAMI

Genf – Die international anerkannte libysche Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarraj hat ihre Teilnahme an Gesprächen über einen Waffenstillstand nach neuen Angriffen ausgesetzt. Die Verhandlungen unter Vermittlung der Vereinten Nationen waren in Genf erst am Dienstag fortgesetzt worden.

Dafür reisten hochrangige Militärs von Sarrajs Regierung und dem aufständischen General Khalifa Haftar nach Genf. Zu direkten Treffen kam es laut dem UN-Vermittler für Libyen, Ghassan Salamé, nicht.

Wegen neuer Angriffe

Die militärisch schwache Regierung begründete ihren Rückzug mit weiteren Angriffen in Tripolis. "Heute hat es neue Verletzungen der Waffenruhe gegeben", teilte die Regierung am Dienstagabend mit. Augenzeugen berichteten von lauten Explosionen und schwarzem Rauch im Hafen von Tripolis. Unter diesen Bedingungen machten weitere Verhandlungen keinen Sinn.

Am 12. Jänner war in Libyen eine Waffenruhe in Kraft getreten, gegen die beide Seiten seither aber regelmäßig verstoßen. Die Feuerpause sei "sehr brüchig", sagte Salamé.

In Libyen war 2011 nach Sturz und Tötung des Machthabers Muammar Gaddafi ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Bei einem Gipfel vor vier Wochen in Berlin hatten sich 16 Staaten und Organisationen darauf verständigt, die Einmischung von außen in den seit neun Jahren anhaltenden Konflikt zu beenden. (APA, 19.2.2020)