Mit 288 Minuten ist die Aufnahmeprüfung für das Medizinstudium am längsten.

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Parallel zur Matura-Vorbereitung müssen sich Österreichs Schülerinnen und Schüler schon mit dem nächsten Schritt befassen: der Aufnahmeprüfung für ein Uni- oder FH-Studium. An den Fachhochschulen waren limitierte Plätze und Aufnahmetests schon immer Teil des Systems, an den Unis werden Aufnahmeprüfungen für Kunststudien oder besonders überlaufene Studienrichtungen abgehalten. Die Plattform aufnahmepruefung.at versucht den Bewerberinnen und Bewerbern bei der Navigation durchs Aufnahme-Labyrinth zu helfen, unter anderem mit einem österreichweiten Ranking der größten, selektivsten, vielfältigsten und längsten Aufnahmeprüfungen des Landes.

Wirtschaftsstudien neu im Ranking

Neben den Dauerbrennern Gesundheit und Kunst sind diesmal die Wirtschaftsstudiengänge in den Fokus gerückt. An der WU Wien hat 2019 erstmals ein Aufnahmetest für alle drei Bachelorstudienrichtungen stattgefunden. In der Vergangenheit war die Aufnahmeprüfung für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bereits mehrfach angekündigt, fand dann aber wegen niedriger Bewerberzahlen nicht statt.

Diese Rolle übernahmen diesmal die Rechtswissenschaften: Viele potenzielle Studienanfänger ließen sich vom angekündigten Jus-Aufnahmetest abschrecken. Die Bewerberzahl sank daher unter die Zahl der Studienplätze, der Test wurde abgesagt. Ob er 2020 stattfinden wird, ist offen, aber durchaus möglich.

Der Größte: Medizin

Auch 2019 war der Med AT, der Aufnahmetest an der Medizinischen Universität Wien, mit 8.217 Bewerberinnen und Bewerbern der größte in Österreich, gefolgt von 3.856 Kandidaten für das Bachelorstudium Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der WU. Business & Economics und Wirtschaftsrecht haben es ebenfalls in die Liste geschafft. Und: Auch 2020 werden sich zum Medizin-Aufnahmetest die meisten Teilnehmer anmelden. Die Aufnahmeprüfung war mit 288 Minuten 2019 auch der längste schriftliche Test.

Der Selektivste: Schauspiel

Der Aufnahmetest für das Max-Reinhardt-Seminar, den Schauspielstudiengang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, war der selektivste des Landes: Hier gab es im Durchschnitt der letzten Jahre 61-mal so viele Bewerbungen wie Studienplätze. Möchte man einen Gesundheitsberuf wie Physiotherapie, Diätologie oder Hebamme erlernen, konkurriert man mit 20 beziehungsweise 14 oder 15 Mitbewerbern um einen Platz.

Für die Studienrichtung Gesang, ebenfalls an der Universität für Musik und darstellende Kunst, sind in Wien fünf verschiedene Teilprüfungen zu absolvieren. Vierstufig sind die Aufnahmeverfahren für Regie und Schauspiel. Das teilnehmerstärkste unter den zahlreichen dreistufigen Auswahlverfahren ist jenes für Physiotherapie: Auf den schriftlichen Test folgen eine berufspraktische Prüfung und ein Bewerbungsgespräch. Die meisten anderen FH-Aufnahmeverfahren sind zweistufig. Mit einer einzigen Prüfung begnügen sich nur einige große Uni-Studiengänge wie Medizin und Psychologie. (red, 20.2.2020)