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Auf den griechischen Inseln leben Migranten in heillos überfüllten Lagern.

Foto: Reuters / ELIAS MARCOU

Athen – Der Flüchtlingszustrom aus der Türkei nach Griechenland in die EU dauert unvermindert an. Binnen 24 Stunden setzten nach griechischen Behördenangaben 306 Migranten aus der türkischen Ägäisküste nach Griechenland über. Dies berichtete die halbamtliche griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA am Donnerstag.

Die griechische Küstenwache griff den Angaben zufolge 184 Migranten im Ägäischen Meer auf. Weiteren 122 Menschen gelang es, an Bord von Booten die Inseln Lesbos, Chios und Samos zu erreichen. Auf den griechischen Inseln im Osten der Ägäis leben in und um völlig überfüllte Lager nach Angaben des Migrationsministeriums in Athen mehr als 42.000 Menschen.

Schnellere Verfahren, geschlossene Lager

Die Regierung der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) hat angesichts der überfüllten Lager das Asylverfahren seit Jahresbeginn beschleunigt. Das Asylverfahren dauere nun nach den Worten des griechischen Migrationsministers Notis Mitarakis für die Neuankömmlinge nicht länger als sechs Monate.

Um sicher zu sein, das abgelehnte Asylbewerber nicht untertauchen, will Athen geschlossene Registrier- und Abschiebelager auf den Ägäis-Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos bauen. Kommunalpolitiker und zahlreiche Bewohner der Inseln lehnen dies ab und fordern, dass alle Migranten zum Festland gebracht werden. (APA, 20.2.2020)