Uniqa wird mit dem Axa-Zukauf Nummer fünf in Osteuropa.

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Als eine "Punktlandung" bezeichnete Andreas Brandstetter den Zukauf der AXA-Osteuropatöchter durch die Uniqa. Damit meinte der Chef des österreichischen Versicherers das Ziel, die Kunden von 2011 bis 2020 auf 15 Millionen zu verdoppeln. Gesagt, getan: Die jüngste Erweiterung gen Osten soll rund fünf Millionen neue Kunden bringen, etwa zehn Millionen Kunden hatte Uniqa bisher.

Während der AXA-Deal erst im vierten Quartal des neuen Geschäftsjahrs abgewickelt sein dürfte und in den am Donnerstag vorgestellten Zahlen noch nicht zu Buche schlägt, schaut man bei Uniqa bereits nach vorn. Denn mit dem vergangenen Geschäftsjahr lief auch die Strategie "Uniqa 2.0", die neben 15 Millionen Kunden auch den Fokus auf die Kernmärkte in Österreich und Osteuropa sowie wachsende Umsätze vorsah, aus. Im späten Sommer soll der Nachfolger vorgestellt werden. Wie die Zukunftsstrategie aussehen könnte, hat Brandstetter bloß angedeutet. Klar ist jedoch, dass es unter anderem einen Fokus auf Nachhaltigkeit geben soll.

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Neu ist das Thema Nachhaltigkeit beim österreichischen Versicherer nicht. Es werden bereits keine Neugeschäfte mehr in der Kohleindustrie abgeschlossen, im Frühjahr soll ein grüner Fonds in der Lebensversicherung starten. Uniqa-Finanzvorstand Kurt Svoboda platzierte am Donnerstag zudem den Wunsch nach steuerlichen Begünstigungen von grünen Versicherungsprodukten. Man sei offen und gesprächsbereit, sagte er mit Blick auf die anstehende ökosoziale Steuerreform durch die Bundesregierung. Konkret könne er sich vorstellen, die vierprozentige Versicherungssteuer und die Kapitalertragsteuer (KEst) auf umweltorientierte Infrastruktur-Investments zu halbieren.

Schäden durch Naturereignisse

Schäden durch Naturereignisse werden auch in Europa häufiger. Im vergangenen Jahr waren es besonders Schneedruck und das Erdbeben in Albanien im September, die in der Uniqa-Bilanz zu Buche schlugen. Infrastruktur-Investments, die sich etwa Lawinenverbauungen oder dem Hochwasserschutz verschreiben, könnten durch eine steuerliche Entlastung angekurbelt werden, glaubt Svoboda. Da vor allem kleinräumige Unwetter weiter im Zunehmen seien, wären Maßnahmen gerade in diesem Bereich besonders wichtig.

Genauso wichtig ist Uniqa-Chef Brandstetter, dass seine Assekuranz ordentlich wirtschaftet. Deshalb müsse man Kosten reduzieren. Es sei zwar nicht überraschend gekommen, aber die Kosten seien 2019 zu hoch gewesen, gab Brandstetter zu. Grund dafür waren Millionen-Investitionen in die IT-Infrastruktur der Versicherungsgruppe. Die für den Spätsommer angekündigte Strategie, Brandstetter nennt sie "Uniqa 3.0", wird laut Uniqa-Chef deshalb auch Konzepte zur Kostenreduktion beinhalten. Zudem will man weiter wachsen. Gerade der Osten Europas sei noch weitgehend unterversichert. (luis, 20.2.2020)