Blick auf die Internationale Raumstation von einem Sojus-Raumschiff aus. Die ISS wird seit 2000 permanent von Raumfahrern bewohnt.

Foto: NASA/Roscosmos

Die Internationale Raumstation ISS kann nach Einschätzung der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos noch bis 2030 ohne Probleme im All bleiben. "Sie ist funktionstüchtig und wird ohne große Einwände noch zehn Jahre lang funktionieren", sagte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin am Freitag in Moskau der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge.

Obwohl es noch keine endgültige Entscheidung zur Zukunft der Raumstation gebe, hätten doch alle beteiligten Länder zu verstehen gegeben, dass die Arbeit dort etwa 400 Kilometer über der Erde bis 2028 oder sogar bis 2030 verlängert werden könnte. Die ISS ist ein Gemeinschaftsprojekt der US-amerikanischen Weltraumbehörde Nasa, der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, der europäischen Weltraumorganisation Esa sowie der Raumfahrtagenturen Kanadas (CSA) und Japans (Jaxa).

Laufzeit bis 2024 gesichert

Die Esa hat früheren Angaben zufolge bisher etwa zehn Milliarden Euro in die ISS investiert – davon vier Milliarden in die Entwicklung und sechs in ISS-Operationen zwischen 2008 und 2018. Die größten Esa-Geber-Länder für die Station sind Deutschland, Italien und Frankreich.

Die Raumstation befindet sich seit mehr als 20 Jahren im Orbit: Am 20. November 1998 wurde das erste russische Modul Sarja (Morgenröte) ins All geschossen, seither ist die ISS immer weiter gewachsen. Seit dem Jahr 2000 ist die Raumstation ohne Unterbrechung von Raumfahrer bewohnt.

Inzwischen ist die Station, trotz permanenter Wartungsarbeiten und Nachrüstungen, aber technisch in die Jahre gekommen. Bis 2024 stehen die Pläne für das milliardenschwere Projekt, wie es dann weitergeht, ist noch unklar. Eine Verlängerung der Mission wird seit langem diskutiert.

Dabei geht es auch um die Frage, ob der technische Zustand und der Verschleiß eine Verlängerung überhaupt zulassen. Das werde regelmäßig untersucht, sagte Rogosin. Nach früheren Angaben sollen konkrete Ergebnisse einer Überprüfung des Zustands bis Mitte dieses Jahres vorliegen. (red, APA, 21.2.2020)