Foto: APA

Die EU und die NATO haben einen groß angelegten Cyberangriff auf Georgien im Oktober scharf verurteilt, nachdem die USA und Großbritannien Russland dafür verantwortlich gemacht hatten. "Wir sind besorgt über die Zunahme unverantwortlichen und destabilisierenden Verhaltens im Cyberraum", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag im Namen aller 27 EU-Staaten.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteile den Angriff und sprach von "heimtückischen Cyberaktivitäten". Er betonte den Stellenwert eines vorhersehbaren, normenbasierten und sicheren Cyberraums.

Keine Beweise

Die USA, Großbritannien und Georgien hatten Moskau am Donnerstag die Schuld an einem schwerwiegenden Cyberangriff vom 28. Oktober 2019 gegeben. Das Außenministerium der Südkaukasus-Republik erklärte, der Angriff habe auf die nationale Sicherheit abgezielt und sollte verschiedene Organisationen lahmlegen. Auf vielen Webseiten war lediglich nur ein Foto von Ex-Präsident Michail Saakaschwili zu sehen.

Russland wies die Anschuldigungen zurück. Es gebe keine Beweise, dass "offizielle Strukturen" dahinter stünden, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Es sprach von einer Propaganda-Kampagne der drei Länder.

Die Beziehungen zwischen Russland und der Ex-Sowjetrepublik Georgien sind zerrüttet. 2008 gab es einen kurzen Krieg zwischen beiden Ländern. Dabei hatte die Republik ihre abtrünnigen Gebiete Abchasien und Südossetien endgültig verloren. Gegen Saakaschwili gab es in Georgien mehrere Strafverfahren. Er hält sich zurzeit in der Ukraine auf. (APA, 21.2. 2020)