Crans-Montana/Sion – Auch für Elisabeth Reisinger ist der aktuelle Alpinski-Weltcup vorzeitig zu Ende. Die 23-jährige Europacup-Gesamtsiegerin aus Oberösterreich, zuletzt in Garmisch und Bansko jeweils beste ÖSV-Abfahrerin, hat bei ihrem Sturz am Freitag in der Abfahrt von Crans-Montana im linken Knie einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie eine Prellung des Schienbeinkopfes erlitten.

Elisabeth Reisinger wird in Crans Montana mit dem Hubschrauber geborgen.
Foto: APA/AFP/FABRICE COFFRINI

Reisinger war nach ihrem Sturz mit dem Helikopter geborgen und ins nächstgelegene Krankenhaus in Sion geflogen worden. Dort wurden die Verletzungen mittels MRI-Untersuchung festgestellt. Die 23-Jährige wird in den nächsten Tagen in der Heimat operiert. 2014 hatte die Mühlviertlerin bereits einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten, 2016 einen Kreuzbandriss.

Reisinger erweiterte die bereits sehr umfangreiche Verletztenliste im ÖSV-Lager, mehrheitlich sind dabei Kreuzbandrisse die Ausfalls-Gründe. In Crans-Montana hatte tags zuvor Christine Scheyer wegen wiederkehrender Schmerzen an ihrem 15 Monate davor operierten Knie das Handtuch geworfen. Auch die Vorarlbergerin tritt diesen Winter nicht mehr im Weltcup an. Mit Reisinger, Scheyer, Bernadette Schild, Stephanie Brunner, Elisabeth Kappaurer, Sabrina Maier, Cornelia Hütter, Ariane Rädler und Christina Ager wird die Ausfallsliste immer länger. (APA; 21.2.2020)

Die Liste jener Athleten und Athletinnen im Alpinteam des Österreichischen Skiverbands, die derzeit verletzungsbedingt fehlen:

Damen:

Cornelia Hütter:
Am 14. März beim Finale in Soldeu endet ein schwieriger und verletzungsgeplagter Winter für die Steirerin nach einem Abfahrtssturz mit einem Kreuzbandriss sowie einer Innenband- und Meniskusverletzung im linken Knie.

Stephanie Brunner:
Horrorjahr 2019 für die Tirolerin: Am 11. Jänner wird ihr ein Sturz beim Training in Pozza di Fassa zum Verhängnis, vorderes Kreuzband und Innenmeniskus im linken Knie gehen kaputt. Mitte August folgt auf dem Weg zurück der nächste Tiefschlag: Beim Riesentorlauf-Training in Ushuaia reißt erneut das vordere Kreuzband im linken Knie. Es ist die dritte schwere Verletzung innerhalb von nur 17 Monaten.

Elisabeth Kappaurer:
Ebenfalls im August beim Riesentorlauf-Training in Ushuaia erleidet die verletzungsgeplagte Vorarlbergerin einen Schien- und Wadenbeinbruch im rechten Bein sowie eine Abrissfraktur des linken Schienbeinkopfs.

Sabrina Maier:
Die Salzburgerin erwischt es am 20. Oktober im Riesentorlauf-Training in Sölden nach einem unspektakulären Sturz mit Kreuzbandriss im linken Knie. Für sie ist es die dritte schwere Verletzung innerhalb von zwei Jahren.

Bernadette Schild:
Im ersten Weltcup-Rennen am 26. Oktober endet die Saison der Salzburgerin auch schon wieder. Die Technik-Spezialistin kommt im Riesentorlauf in Sölden im zweiten Durchgang zu Sturz und erleidet einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie.

Christina Ager:
Die Speed-Spezialistin reist im November vom Training in Copper Mountain (USA) verletzt heim. Diagnose für die Tirolerin: Riss des vorderen Kreuzbandes und Einriss des Innen- und Außenmeniskus sowie der Kapsel im rechten Knie.

Ariane Rädler:
Bei ihrem Sturz am 5. Dezember im zweiten Abfahrtstraining in Lake Louise (Kanada) zieht sich die Vorarlbergerin einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des Außenmeniskus im linken Knie zu, zudem wird ein Einriss des Innenbandes diagnostiziert.

Christine Scheyer:
Die Vorarlbergerin bricht im Februar in Crans-Montana wegen Schmerzen im rechten Knie die Saison ab. Die Belastung für das Knie ist zu groß. Am 2. Dezember 2018 erlitt sie im Super-G von Lake Louise Kreuzband- und Innenmeniskusriss sowie Impressionsfraktur des Oberschenkels.

Elisabeth Reisinger:
Die Oberösterreicherin stürzt in der Damen-Weltcupfahrt in Crans-Montana. Im Krankenhaus von Sion wird ein Riss des vorderen Kreuzbandes und eine Prellung des Schienbeinkopfes im linken Knie diagnostiziert.

Herren:

Hannes Reichelt:
Der 39-jährige Abfahrer zieht sich am 28. Dezember bei einem Sturz in der Abfahrt von Bormio einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen knöchernen Ausriss des äußeren Kapselbandkomplexes am rechten Knie zu.

Christopher Neumayer:
Christopher Neumayer erleidet bei seinem Sturz im Kombi-Super-G in Bormio einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie und eine Impressionsfraktur des Schienbeinkopfes.

Manuel Traninger:
Österreichs regierender Abfahrt-Staatsmeister kommt in der Europacup-Abfahrt in Wengen zu Sturz, erleidet eine Impressionsfraktur, einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Riss des Außen- und Innenmeniskus im linken Knie.

Daniel Meier:
Bei einem Einfädler im FIS-Riesentorlauf in Berchtesgaden reißt beim Vorarlberger das Innenband im rechten Knie, dazu kommt eine Knochenprellung im linken Sprunggelenk und eine Gehirnerschütterung.

Christian Hirschbühl:
Slalomspezialist Christian Hirschbühl erleidet im Training in Lienz eine Sehnenverletzung im Leistenbereich.

Marc Digruber:
'Vorzeitig zu Ende ist die Saison auch für Slalomspezialist Marc Digruber. Der Niederösterreicher zieht sich im Slalom in Chamonix bei einem Fast-Sturz einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu.

Stefan Brennsteiner:
Der Salzburger erleidet im Parallel-Riesentorlauf von Chamonix eine Außenmeniskus- und Knorpelverletzung im linken Knie, muss auf die letzten sechs Wochen der Saison verzichten. (APA; 21.2.2020)