Nach der Absage des Mobile World Congress – begründet durch das Virus SARS-CoV-2 und die damit verbundene Angst vor der Covid-19-Erkrankung – sorgt nun dafür, dass Gerätehersteller, die auf der Messe Neuigkeiten präsentieren wollten, dies nun auf Onlineevents auslagern. Nach Xiaomi und seinem Mi 10 war nun auch Sony an der Reihe.

Der japanische Konzern hat zwei neue Smartphones an den Start gebracht, eines für den Highend-Bereich und eines für die Mittelklasse. Dabei kommt es zu einem Novum: Erstmals hat ein Hersteller nun bei seinem Flaggschiff die 3,5mm-Klinkenbuchse zuerst abgeschafft und dann wieder eingeführt.

Sony Xperia

4K-Display im 21:9-Format

Wieder einmal hat Sony ein neues Namensschema für seine Geräte gefunden, das aber diesmal zumindest einigermaßen logisch anmutet. Xperia 1 II (zu lesen als "Xperia 1 Mark 2") heißt das neue Spitzengerät, Xperia 10 II die Mittelklasse-Option.

Das Xperia 1 II bringt ein 6,5-Zoll-OLED-Display mit, das im auffallend länglichen 21:9-Format des Vorgängers daherkommt. Das Panel bietet 4K-Auflösung (3.840 x 1.644 Pixel) und eine "Motion Blur-Reduktion", die seitens Sony als "Äquivalent" zu einer 90 Hz-Bildwiederholrate bezeichnet wird. Genaueres verrät man dazu nicht. Das Handy ist wasserdicht gemäß IP68-Standard, soll also wenigstens 30 Minuten bei einer Wassertiefe von einem Meter schadlos überdauern können.

Foto: Sony

Comeback der Buchse

Den technischen Unterbau bietet Qualcomms Snapdragon 865, womit das Handy auch 5G-kompatibel ist, da Qualcomm diesen Chip nur im Bundle mit seinem aktuellen 5G-Modem verkauft. Dazu gesellen sich acht GB RAM und 256 GB Onboard-Speicher. Es gibt einen microSD-Slot für Erweiterungszwecke. Und während man beim Xperia 1 den Kopfhörerstecker gestrichen hatte, lassen sich nun klassische Kopfhörer wieder anschließen.

Die Hauptkamera ist ein Modul, das sich dreier 12-MP-Sensoren bedient. Auszeichnen soll sie sich vor allem durch einen extrem schnellen Autofokus. Sie verfügt über speziell beschichtete Zeiss-Linsen, einen 3D-Tiefensensor und Echtzeit-Eyetracking und soll 20 Burst-Bilder pro Sekunde aufnehmen können. Die Frontkamera steckt im schmalen Rand des Handys und arbeitet mit acht Megapixel. Dazu hat man die vorinstallierte App zur Betrachtung und Bearbeitung von Fotos deutlich erweitert.

1.200 Euro

Die Akkukapazität wird mit 4.000 mAh angegeben. Per Schnellladung mit bis zu 21 Watt soll er sich binnen 30 Minuten auf 50 Prozent aufladen lassen. Mit der Möglichkeit, ihn auch drahtlos zu laden, schließt man auch in diesem Bereich auf die Highend-Konkurrenz auf. Günstig wird das Xperia 1 II allerdings nicht. Wenn es im Juni in den Handel kommt, wird Sony 1.200 Euro für das Gerät verlangen.

Sony Xperia

Xperia 10 II

Deutlich günstiger gibt es das Xperia 10 II, das 370 Euro kosten soll. Dafür fällt das Gerät mit einer 6-Zoll-Diagonale kleiner aus, beschränkt sich auf Full HD-Auflösung, aber bring nun anstelle eines LCD-Panels ein OLED-Display mit. Auch hier gibt es IP68-Wasserschutz.

Für ausreichenden Antrieb soll der Snapdragon 665 sorgen, dem man vier GB RAM und 128 GB Onboardspeicher zur Seite stellt. Auch hier gibt es einen Klinkenstecker.

Foto: Sony

Kameratechnisch ist man mit etwas reduzierteren Features unterwegs. Das Triple-Modul bietet einen 12-MP-Sensor und zwei mit acht Megapixel, allerdings keinen eigenen Tiefensensor oder erweiterten Autofokus. Die Frontkamera liefert acht Megapixel. Der Akku kommt auf 3.600 mAh, auf drahtloses Aufladen muss man hier verzichten. Der Markstart ist ebenfalls für Juni geplant. (gpi, 24.02.2020)