St. Pancras ist der beliebteste Bahnhof Europas.

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Die Verbraucherschutzorganisation Consumer Choice Center hat die 50 größten Bahnhöfe Europas für ihren ersten jährlichen europäischen Bahnhofsindex in Bezug auf das Passagiererlebnis bewertet, angefangen von der Überfüllung der Bahnsteige über die Erreichbarkeit bis hin zur Anzahl der Ziele und der Sauberkeit.

Dabei wurden auch die Verfügbarkeit von Fahrdiensten, der Wettbewerb von Eisenbahnunternehmen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, die Anzahl der internationalen Ziele, die Qualität der Beschilderung, die durchschnittlichen Streiktage, die Existenz erstklassiger Lounges und der bequeme Zugang zu den Bahnsteigen berücksichtigt.

Champagnerbars haben keinen Einfluss

Basierend auf diesen Kriterien belegt St. Pancras International in London den ersten Platz – was auf die geringe Anzahl von Streiktagen, den hohen Passagierkomfort und die gute internationale Anbindung zurückzuführen ist. Die Tatsache, dass es hier auch die längste Champagnerbar Europas gibt, habe dieses Ranking allerdings nicht beeinflusst, wird im Bericht gescherzt. Die Hauptbahnhöfe Zürich und Leipzig belegen die Plätze zwei und drei, Roma Termini in Rom den vierten und der Münchner Hauptbahnhof den sechsten Platz ex aequo mit dem Hamburger Hauptbahnhof und dem Berliner Hauptbahnhof. Milano Centrale in Mailand belegt den achten Platz, Moskau Kazansky und der Frankfurter Hauptbahnhof belegen den neunten Platz.

Die Hälfte der Top Ten bildeten deutsche Bahnhöfe, die mit ihrer geringen Anzahl an Streiktagen, vielen Destinationen, Barrierefreiheit und den vielfältigen Shoppingangeboten, um die Wartezeit zu verkürzen, punkteten. "Während wir im Consumer Choice Center für Auswahl und Technologieneutralität stehen, möchten wir das wachsende Interesse an Fernverkehrsreisen als Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, welche Bahnhöfe in Europa für Reisende am bequemsten sind", heißt es in dem Bericht.

Aufschlussreich sind auch die Schlusslichter, zu denen neben Porta Nuova in Turin Oslos Hauptbahnhof, der Bahnhof Berlin-Friedrichstraße und der Bahnhof Wien-Mitte zählen. Bei letzterem wurde vor allem das Informationssystem als unzureichend empfunden. (red, 24.2.2020)