Seit 2010 betreibt Christian Puglisi das Restaurant Brae in Kopenhagen. Im Februar wurde es vom Restaurantführer Guide Michelin als nachhaltig arbeitendes Lokal ausgezeichnet.

Foto: P. A. Jørgensen

Christian Puglisi, einem erfolgreichen Koch- und Restaurantbetreiber in Kopenhagen, reicht es. Er setzte sich vor sein Handy und zeichnete ein Video auf, das in der Branche viral gegangen ist.

Darin erzählt er, wie der Guide Michelin versucht, auf den Zug der Nachhaltigkeit aufzuspringen, und zwar auf ziemlich billige Art.

Christian Puglisi, Italiener und Restaurantbetreiber in Kopenhagen, kritisiert den Guide Michelin öffentlich.

Zunächst freute sich Puglisi, ehemaliger Chefkoch des bekannten Restaurants "Noma"und jetziger Executive Chef seines eigenen Lokals "Relae", in Kopenhagen über die Nachricht des Guide Michelin, ab sofort nachhaltiges Arbeiten zu honorieren.

Als Symbol für die Auszeichnung steht ein Kleeblatt. Dieses kann der Restaurantbetreiber dann neben dem Hinweistaferl Michelin-besternt zu sein, an der Fassade des Restaurants anbringen. Aktuell tragen zehn weitere Restaurants in Dänemark sowie 50 im Mutterland des Guide, Frankreich, das Nachhaltigkeitskleeblatt.

Bald wich Freude der Empörung. Denn die Vergabe des "Clover", des Kleeblatts ging laut Puglisi nämlich folgendermaßen vonstatten: Ein Anruf mit dem Hinweis, "hier spricht der Guide Michelin", daraufhin die Frage: "Arbeiten Sie nachhaltig?" Puglisi antwortetr mit "Ja." Und schon ließ die Dame des Guide Michelin Puglisi wissen, dass er ab jetzt also ein Restaurant mit "Clover", sprich mit "Michelin-Kleeblatt" sei.

Reaktion

Der Guide Michelin reagierte am Montag und erklärt in einem Kommentar zu Puglisis Video auf Instagram, dass dem Anruf eine lange Recherche vorausgehe und der Anruf nur dazu diene, ein Zitat zur Nachhaltigkeit für die Webseite zu lukrieren. (Nina Wessely, 24.2.2020)