Hier finden Sie eine detaillierte Nacherzählung der Geschehnisse der Folge "Die Geheimnisvolle Box".

Achtung! Es folgen SPOILER! SPOILER! SPOILER!

Sojis Traum von sich als Kind.
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Die Folge beginnt mit einem Rückblick von Soji als Kind, wie sie in einer Gewitternacht in Richtung des Labors ihres Vaters tapst. Wie wir von Dahjs Erzählungen wissen, ist dieser Xenobotaniker, und der Raum ist voller Orchideen, sodass das Gesicht von Sojis Vater nie zu sehen ist. Sobald sich Soji in den Raum schleicht, wird sie von ihrem Vater beim Namen gerufen und schreckt aus ihrem Traum hoch. Narek neben ihr erwacht und möchte "jedes kleine Detail" über Soji und ihren Traum erfahren, bis diese das Gespräch auf eines von Nareks Geheimnissen lenkt: seinen wahren Namen, den Romulaner nur dem Menschen offenbaren, dem sie ihr Herz geschenkt haben. Woraufhin es dieser eilig hat, aus Sojis Apartment zu kommen.

Trauerbewältigung

Im Aufenthaltsraum des Schiffs erzählt gerade Agnes Picard ihre Version davon, wie es zum plötzlichen Ableben von Bruce Maddox kam – bis Elnor hinzukommt. Das Gespräch kommt auf Soji und das "Artefakt" (den verlassenen Borg-Kubus). Elnor fragt Picard, ob sich dieser darauf freut, dorthin zu gelangen, worauf dieser sichtlich angespannt ist. Als Agnes versucht zu beruhigen, dass diese Borg sich durch die Abgeschnittenheit vom Kollektiv vielleicht geändert haben könnten, verliert Picard die Fassung und flüchtet auf sein Château am Holodeck. Nachdem er sich dort von seiner leichten Panikattacke erholt hat, stellt er Nachforschungen über das Artefakt an und entdeckt das ihm bekannte Gesicht von Hugh, der sich dort aufhält.

Einige Zeit später spielt der shirtlose Rios Fußball auf dem Schiff, bis Agnes auftaucht und sich von dem plötzlich sehr einfühlsamen Rios mit einem Kuss trösten lässt. Nach kurzem Hin und Her nimmt Agnes Rios anscheinend auf ihr Zimmer mit.

Narek versucht an Sojis Geheimnisse zu kommen.
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Ein Geduldsspiel

Zurück am Borg-Kubus betritt Narek sein Zimmer, in dem seine Schwester gerade mit Nareks Tan Zhekran (einer kleinen Box, die sich – ähnlich einem Zauberwürfel – durch geschicktes Verdrehen der einzelnen Seiten öffnen lässt) spielt. Narissa wirft ihrem Bruder zum wiederholten Male vor, sich in Soji verliebt zu haben und zu lange zu brauchen, um an Sojis Geheimnisse zu kommen. Narek erklärt, dass er über Sojis wiederkehrende Träume einen Weg in ihr Unterbewusstsein finden wird und so langsam und behutsam – ohne sie, wie Dahj, zu aktivieren – an die versteckten Geheimnisse darin kommen wird.

In diplomatischer Mission

Zurück auf der Brücke bei Picard, Elnor und Rios erfahren wir, dass sich die Mannschaft der Grenze zum romulanischen Gebiet nähert und spätestens beim Eintreffen beim Borg-Kubus damit rechnen muss, von den Romulanern angegriffen zu werden. Agnes kommt hinzu und schlägt vor, ihre wissenschaftliche Reputation nutzen zu können, um sich als Wissenschafter Zugang zum Würfel zu verschaffen. Picard lehnt mit dem Hinweis ab, dass ihn die Romulaner – und vor allem die Borg – mit Sicherheit sofort erkennen würden, sobald er den Kubus betritt. Er schlägt vor, ein diplomatisches Treffen mit Hugh, dem Direktor des unabhängigen Rückgewinnungs-Projekts, zu vereinbaren, dem die Romulaner aufgrund eines Vertrags zustimmen müssen.

Das einzige Problem ist, dass Picard für diese Mission offiziellen Diplomatenstatus der Föderation bräuchte. Die Aufgabe, diesen zu beschaffen, fällt der volltrunkenen Raffi zu, die ihre alte Freundin Emmy (Captain Emily Bosch) kontaktiert. Raffi bittet erst um die Erlaubnis für Picard, weil es diesem persönlich eine Menge bedeuten würde. Als das nicht klappt, versucht es Raffi mit Erpressung, indem sie offenbart, dass sie schon fast beim Borg-Würfel sind und es für eine Umkehr zu spät ist. Ohne Unterstützung der Föderation für ein offizielles diplomatisches Treffen würde ihr Eintreffen dort als kriegerischer Akt angesehen werden, der wahrscheinlich auf die gesamte Föderation zurückfallen würde. Emmy lenkt widerwillig ein, um eine Auseinandersetzung mit den Romulanern zu vermeiden. Rios bringt die torkelnde Raffi unter Beifall der anderen zurück in ihr Quartier.

Soji spricht mit ihrer Mutter.
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70 Sekunden

Kurze Szene am Borg-Schiff: Soji berichtet Narek über einen Traum, über den sie mit ihrer Mutter sprechen wollte – und direkt während des Telefonats eingeschlafen ist. Narek offenbart Soji, dass sämtliche ein- und ausgehenden Gespräche auf Anomalien untersucht werden und Sojis Telefonate mit ihrer Mutter aufgefallen sind, weil sie immer exakt 70 Sekunden dauern, jeden einzelnen Tag.

Zurück bei Raffi in der Kabine, bringt Rios sie direkt ins Bett. Raffi erzählt ihm noch unter Tränen von ihrem Sohn, bevor sie ihn bittet, wieder allein gelassen zu werden.

Wieder Schnitt zum Borg-Kubus. Soji ruft ihre Mutter an, um noch einmal über den Traum zu sprechen, doch währenddessen fallen ihr wieder die Augen zu. Sie versucht mit aller Kraft, wach zu bleiben, worauf ihre Mutter vorschlägt, sie solle sich doch hinlegen, wenn sie nicht zur Arbeit muss. Mit einer Schere, die sie sich in die Hand sticht, versucht Soji wach zu bleiben, während ihre Mutter immer wieder wiederholt, sie solle sich doch einfach hinlegen. Soji sackt in sich zusammen und schläft direkt auf ihrem Schreibtisch ein.

Zwischenzeitlich kommen Picard und seine Crew an. Picard darf sich mit Hugh treffen, die Erlaubnis gilt aber nur für ihn allein, die anderen dürfen den Kubus nicht betreten, und Picard darf nur zu vereinbarten Stelle gebeamt werden.

37 Monate

Wieder bei Soji: Sie erwacht gerade und beginnt sämtliche Erinnerungsstücke und Fotos aus ihrer Kindheit auf ihrem Schreibtisch auszubreiten. Sie scannt diese, immer mit dem gleichen Ergebnis: Alles in ihrem Besitz, einschließlich der Halskette, die sie als Zeichen ihrer Verbundenheit zu ihrer Zwillingsschwester Dahj immer trägt, ist nur 37 Monate alt.

Zeitgleich betritt Picard das Borg-Schiff und findet sich allein, umringt von bösen Erinnerungen. Als ihn zwei Ex-Borg stützen wollen, da er zu stürzen droht, gerät Picard in Panik. Doch dann taucht schon Direktor Hugh auf, und es folgt ein herzliches Wiedersehen. Er führt Picard durch die Rückgewinnungseinrichtung und sichert ihm seine Hilfe zu, als dieser nach Dr. Soji Asha fragt.

In der Zwischenzeit hat diese Narek panisch von ihren Entdeckungen berichtet. Er redet Soji ein, dass es sich vielleicht um künstliche Erinnerungen handelt, die ihr mit dem Ziel eingepflanzt wurden, etwas auf dem Borg-Kubus zu finden. Um ihr zu "helfen", schlägt er Zhal Makh, eine romulanische Meditation vor, die es Narek ermöglichen könnte, an ihre Erinnerungen zu kommen. Soji willigt ein.

Es folgt ein kurzer Sprung zu Picard, der Hugh versichert, welch großartige Arbeit dieser bei der Genesung der ehemaligen Borg leistet, und zu Raffi und Rios, die darüber rätseln, was die Tal Shiar von einer Synthetischen (Soji) brauchen könnten.

Der romulanische Meditationsraum.
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Zhal Makh – Die Meditation

Narek hat Soji einstweilen schon zu einem geheimen Meditationsraum gebracht, um dort Zhal Makh mit ihr durchzuführen. Vor der Zeremonie verrät er ihr noch seinen wahren Namen: Hrai Yan.

Hugh und Picard sind in Sojis Apartment angekommen. Picard erkennt anhand der verstreuten Fotos und Kinderzeichnungen, dass diese kurz davorsteht, herauszufinden, was sie wirklich ist. Hugh versucht sie zu orten, doch der Meditationsraum schirmt sie von den Scans ab.

Soji muss für das Ritual ein im Holzboden eingelassenes Muster abgehen. Sie versetzt sich in den Traum vom Beginn der Folge zurück und beschreibt Narek, was sie sieht. Narek will von ihr wissen, was sie vor dem Fenster sieht. Soji schafft es, Kontrolle über ihren Traum zu bekommen und zum Fenster zugehen, vor dem sie nichts als Regen, Dunkelheit und ein paar Bäume erkennt. Mit Abschreiten des Holzpfads nähert sie sich dem Arbeitszimmer ihres Vaters. Soji erkennt weder sein Gesicht noch woran er arbeitet, weil die Orchideen immer ihre Sicht versperren. Sie versucht weiter in den Raum zu gehen, doch als ihr Vater sie beim Namen ruft, erwacht sie wieder. Narek erinnert sie daran, dass sie die Kontrolle übernehmen kann und sich nicht von ihrem Vater abschrecken lassen soll.

Diesmal schafft es Soji, an den Orchideen vorbeizugehen. Ihr Vater kommt auf sie zu, sein Gesicht ist verschwommen und unkenntlich. Auf einem Tisch in der Mitte des Raums sieht Soji sich selbst liegen, als Holzpuppe und in Einzelteilen. Bevor sie aufwacht, will Narek noch wissen, was sie in dem Dachfenster über sich erkennt. Sie beschreibt zwei blutrote Monde und viele Blitze. Narissa, die alles mitangehört hat, dürften diese Informationen genügen, um den Planeten ausfindig zu machen, auf dem Soji und ihre Schwester entwickelt wurden.

Narek küsst Soji zum Abschied, dreht einmal an seinem Zauberwürfel und stellt diesen ab, bevor er den Raum verlässt und Soji darin einschließt. Der Würfel öffnet sich, und ein rotes Gas strömt aus. Soji flüchtet ans andere Ende des Raumes, bevor sich ihre Selbstverteidigung aktiviert und sie mit schnellen Faustschlägen den Boden auseinander nimmt. Sobald sie durch das Loch im Boden springt, erscheint sie auf dem Radar von Hugh und Picard, die sich sofort auf den Weg zu ihr machen.

Elnor bleibt zurück, um Picard zu schützen.
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Erwachen

Kurze darauf kommt Soji durch die nächste Decke geflogen und landet direkt vor Picard. Dieser überzeugt sie mithilfe der Kette ihrer Schwester, ihm zu vertrauen und mit ihm zu kommen. Hugh führt die Gruppe tiefer in den Borg-Würfel und zur Kammer der Königin, an die er und Picard sich aus ihrer Zeit im Kollektiv erinnern können. Praktischerweise wurde dort zum Schutz der Königin ein Raumtrajektor, eine Art Portal, basierend auf Technologie der Sikarianer, installiert. Während Hugh sich daranmacht, ein Portal zu öffnen, treffen die romulanischen Wachen ein und werden augenblicklich von Elnor ausgeschaltet, der sich irgendwie, unbemerkt von der restlichen Crew, vom Schiff auf den Borg-Kubus beamen konnte.

Als die nächsten Wachen anstürmen, ist das Portal bereit, um Soji und Picard nach Nepenthe zu bringen. Elnor will zurückbleiben, um Picards Flucht zu decken, woraufhin ihn Picard von seinem Schwur, ihn zu beschützen, entbinden will, was Elnor aber ablehnt. Hugh bleibt ebenfalls, um das Portal und die Kammer wieder zu verschließen, während Elnor ihm die Wachen vom Leib hält. Die Folge endet mit Elnor und Hugh in Kampfstellung – mit dem Rücken zur Kammer. Während die Wachen kommen, schließt sich die Tür, und man hört Elnor sagen: "Bitte, meine Freunde, wählt zu leben."

Anmerkungen

  • Nachdem in den letzten Folgen hauptsächlich neue Crewmitglieder oder alte Bekannte vorgestellt wurden, gab es diesmal große Fortschritte in der Story.
  • Muss man den Planeten Nepenthe kennen? Nachdem die nächste Folge so heißt, wird dort wohl einiges passieren. Eventuell trifft Picard auf Riker und Troi?
  • Das "Prickeln" zwischen Agnes und Rios kommt bei mir gar nicht an. Mit dieser Konstellation hätte ich nicht gerechnet.
  • Wie konnte sich Elnor unbemerkt von Board schleichen? Und war es das jetzt schon wieder mit ihm? Ich hoffe nicht. (Ingrid Menzl, 28.2.2020)