Norbert Röttgen zu Gast bei Anne Will.

Screenshot: ARD

In Anne Will am Sonntag im Ersten konnte man Norbert Röttgen erleben, der als Überraschungskandidat der Nachfolger von Angela Merkel werden will. Der neue Herausforderer geriet aber an diesem Abend rasch in die Defensive. Wie so viele Bürgerlich-Konservative setzt er links mit rechts außen gleich, also die deutsche Partei Die Linke mit der AfD. In der konkreten Situation – nach den zehn Toten von der Hand eines rechtsextremen Attentäters in Hanau, nach der Verhaftung einer nationalsozialistischen Zelle mit weitreichenden Attentatsplänen – ist der Linksextremismus einfach nicht das prioritäre Thema.

Die Parteien Die Linke und die rechte AfD glichen einander in einem Punkt doch: Sie würden sich nicht vom Links- beziehungsweise vom Rechtsextremismus abgrenzen.

Da kam er beim Star der deutschen Grünen, Robert Habeck, schlecht an: es sei zu statisch gedacht von Röttgen, links und rechts nach der Hufeisentheorie gleichermaßen abzulehnen, Bodo Ramelow sei quasi ein "Gewerkschaftsfunktionär", kein Linksextremer. Wenn die CDU weiter so "irrlichtere", werde sie bald keine ordnungsgebende Macht mehr sein.

Und Anne Will spielte gleich ein Video des Innenministers und CSU-Politikers Horst Seehofer ein, der den Rechtsextremismus gerade als die vorrangige Bedrohung in Deutschland bezeichnete.

Seehofer sagte auch, dass es den Linksextremismus zwar gebe, er aber deswegen nicht eine Relativierung des Rechtsextremismus zulasse. Hoffentlich haben die türkisen Parteifreunde aufgepasst. (Hans Rauscher, 24.2.2020)