Für Österreich seien nun die kommenden zwei bis drei Wochen ausschlaggebend, ob ein Ausbruch der Krankheit verhindert werden kann oder nicht, sagte Rudolf Anschober, grüner Minister für Soziales und Gesundheit, bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Kanzler und Innenminister. Man sei deshalb bestrebt, "einen ganz klaren Ablauf für den Fall eines Krankheitsausbruches" auszuarbeiten. Jeder Bezirkshauptmann solle wissen, was in einer entsprechenden Situation zu tun ist.

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
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Wir unterdrücken jetzt die Frage, warum der "ganz klare Ablauf" nicht schon ausgearbeitet ist. Der plötzliche Übersprung des Virus auf unseren Nachbarn Italien kam ja relativ plötzlich.

Wie aber Italien gerade zeigt, wird man im Fall des Falles ohne sehr harte Maßnahmen – Abriegelung ganzer Ortschaften und Landstriche, rigoroses Isolieren von Verdachtsfällen etc. – nicht auskommen können. Das Virus werde keinen Bogen um Österreich machen, teilte Kanzler Kurz seine Einschätzung mit.

Wenn man das realistischerweise so sieht, dann kann es im Fall des Falles nicht bei halbherzigen Maßnahmen bleiben, dann wird es zu einer beträchtlichen Einschränkung der persönlichen Bewegungsfreiheit von vielen Menschen kommen müssen.

Dann wird man, um das ganz klar auszudrücken, sich nicht mit "österreichischen Lösungen" spielen dürfen. (Hans Rauscher, 24.2.2020)